Explosives Cross-Over Konzert in der ÖVB Arena

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Bremen, 23.11.2016, (VH) - Explosive! So lautet der Titel des aktuellen mit Gold ausgezeichneten Albums und der Tour von David Garrett. Und explosiv wurde es dann auch, von Anfang an.

In der fast ausverkauften ÖVB-Arena gingen (fast) pünktlich um 20 Uhr die Lichter aus, als sich der Star-Geiger im schwarzen Jackett und weißen Boots seinen Weg durch die Menge zur Bühne bahnte. Unter Begleitung seines über 30köpfigen Orchesters und seiner Band erreichte er auf seiner Geige spielend die sich inmitten der Halle drehende Center-Stage.

Abwechslung stand auf der Tagesordnung bei dem Konzert in der Hansestadt. So wechselten sich klassische Werke mit Eigenkompositionen und Filmmusik sowie mit Stücken seines Cross-Over-Projekts ab, von Tschaikowsky über Disney bis hin zu Led Zeppelin und Coldplay, für jeden Geschmack war etwas dabei. Mal wurde er von seinem Orchester begleitet, mal von seiner Band, oder alle zusammen oder Garrett allein. Im Gepäck hatte der gebürtige Aachener an diesem Abend nicht nur viele altbekannte Evergreens sondern auch einige eigene Stücke aus seinem aktuellen Album.

Zum Song „Marathon“, den seine Schwester geschrieben hatte, holte er sich gesanglichen Support von der Schweizerin und X-Factor Gewinnerin 2010 Edita Abdieski.

Eine absolut unterhaltsame Show rundete das musikalische Paket visuell passend ab: Neben dezent eingesetzten Einlagen von Tänzerinnen und Tänzern kam erwartungsgemäß reichlich Pyrotechnik in Form von Fontänen, Flammen, Funken zum Einsatz. Zum Prince-Klassiker „Purple Rain“ regnete es lila Funken auf den lila ausgeleuchteten Bühnennebel.

Ein mehrere Meter hoher aufgeblasener Marshmallow-Mann erhob sich über die Köpfe der Zuschauer und Musiker zum Soundtrack von „Ghostbusters!“, während mittels Laser der komplette Zuschauerraum in grünem Schleim ausgeleuchtet wurde.

 

Wer seine Brille zu Hause vergessen hatte, konnte über die sechsteilige Videoleinwand, die an der Hallendecke über der Bühne schwebte, das Geschehen im Detail mitverfolgen. Dezent eingesetzte Tänzerinnen und Tänzer ergänzten von klassisch bis modern das optische Programm des Abends.

Der inzwischen 36 Jahre alte David Garrett begann seine musikalische Karriere bereits im Alter von vier Jahren. Schon im Alter von 12 Jahren erhielt er seinen ersten Plattenvertrag und begann nach dem Abitur im Royal College of Music in London zu studieren. Nach Abbruch des Studiums in London zog der damals 19jährige zu seinem Bruder nach New York, studierte dort weiter und begann an seinem Crossover Projekt, bei dem er Klassik mit moderner und populärer Musik kombinierte, zu arbeiten.

Von 2008 bis 2010 war David Garrett als schnellster Geiger im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Dass er von diesen Fähigkeiten nichts eingebüßt hat, demonstrierte er mit seinem schweißtreibenden selbst komponierten Stück „Furios“, welches er in annäherungsweiser Lichtgeschwindigkeit zum Besten gab und dabei das komplette Tonspektrum seiner Violine ausnutzte. Nach über zwei Stunden und mehr als 20 Songs erklang schließlich der letzte Ton aus der (Stradivari?) des David Garrett, der an diesem Abend mit sehr viel Sympathie den musikalischen Spagat zwischen Klassik und Pop schaffte und dadurch auch etliche Vorurteile gegenüber der klassischen Musik ausräumte.