Nova Rock 2018 -Tag 3

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Österreich, Nickelsdorf, 16.06.2018 (GE) - Die Sonne weckte mich verhältnismäßig früh und daher schaffte ich es rechtzeitig zu Lion Heart, welche einen kleinen 25 min Slot auf der Blues-Stage hatten. Feinster U.S Hardcore flog mir um die Ohren, sodass meine Lust auf Vernichtung im Moshpit mich übermannte. Leider war die Spielzeit nicht ausreichend um meine "Mosh-Gier" zu stillen und so wartete ich auf den feinen kalifornischen Hardcore von Stick to your guns, welche direkt nach Lion Heart die Bühne betraten. Nachdem ich nun genug durch den Pit gesprungen war, sah ich schon von weitem eine Masse an Punks mit Fahnen Richtung Bühne ziehen. Anscheinend durften die Donots ihr Konzert gespielt und sich mit der Crowd auf zum Turbobier Konzert gemacht haben. Dies wurde in Social-Media vor angekündigt und "Punk-Rock-Wandertag" getauft. So machte ich mich, während all die Donots und Turbobier Fans beschäftigt waren, zum Autogrammzelt auf um auf eben die Donots zu warten. Pünktlich zum Ende des Turbobier-Gigs erschienen die Herren und ich bedankte mich bei Ihnen für ihr Album "Lauter als Bomben", welches aus meiner Sicht neben der letzten Slime CD eine der besten Punk-Scheiben der letzten Jahre ist und Nordevents natürlich rezensiert hat. Freudig bekam ich noch eine schöne Autogrammkarte, verabschiedete mich und schlug mir mein Bäuchlein wieder einmal in der Genuss-Arena voll.

So saß ich mit meiner Leberkässemmel in Nähe der RB-Stage und dachte über Crêpe als Nachspeise nach, als mich auf einmal eine gewaltige Druckwelle der Metalcore-Art auf die Bühne aufmerksam machte. Nachdem ich genauer hinhörte war mir klar das da Borsti und die Jungs von We blame the empire heftigst auf den Putz hauten. Mit diesen Herren durfte ich selbst schon die Bühne teilen und es war mir eine echte Freude einer der besten Metalcore-Bands Österreichs lauschen zu dürfen. So saß ich da, fraß in mich hinein was mein Geldbeutel hergab und freute mich über die tobende Menge, die vor den Jungs abging. Nach einem kleinen Shopping-Trip durch die vielen Stände kam ich dann endlich zu meinem persönlichen Höhepunkt des Tages:

Body Count & Ice Motherfuckin`T: Kaum waren die alten Herren On-Stage, prügelten sie mit ihren Slayer-Cover "Raining Blood / Postmortem" los. Mein Genick war nicht mehr zu halten. Völlig berechtigt wurde die Crowd gleich im Anschluss von Ice T zusammengestaucht: "We come out and play fuckin Slayer and you wont start a Moshpit? What the Fuck is wrong with you Motherf******. Show me what you got!". Diese Moralpredigt zeigte Wirkung und ein doch sehr beachtlicher Moshpit wurde aufgezogen. Da es vorerst nur ein Circle-Pit war meldete sich T wieder zu Wort: "We need no Pussy-Shit!

We wanna see you bash against eachother!". Gesagt getan! Die Crowd war unglaublich motiviert. Während des Konzerts stellte uns Ice T noch seinen Sohn Little T, welcher T an den Vocals unterstütze, vor.

 

Kurz bevor die Band den Klassiker "Copkiller" mit ihren Freunden von Biohazard und Cypress Hill, welche gemeinsam mit Powerflo auf dem Festival performten, spielten, stellte Ice T der Crowd seine zweijährige Tochter Chanel vor. Für jeden Fan war dies ein sehr persönliches Konzert und die Dudes legen auch sehr viel Wert auf das Gemeinschaftsgefühl. Neben diesen Werten sprach Ice wie immer das Thema Rassismus an und hielt eine wichtige Ansprache. Im Großen und Ganzen war das eines der feinsten Konzerte das ich je gesehen habe.

Nach der Body Count-Familienfeier ging es dann mit Bullet for my Valentine weiter. Insgesamt 2 mal dürfte ich mir dieses Band schon zu Gemüte führen und jedes mal war ich nicht gerade überzeugt, da die Vocals live einfach ganz und gar nicht die Qualität besaßen, die sie auf dem Album hatten. Diesmal war es jedoch anders. Die Vocals saßen prächtig, das Bühnenbild war beeindruckend und die Band machte einen durchwegs soliden Eindruck. Ich bin schon gespannt auf das neue Album namens "Gravitiy", welches Ende dieses Monats released und von uns rezensiert wird. Da der Tag mich schon etwas ausgelaugt hatte, zog ich mich ins Lager zurück und bereitete mich auf den zweiten Höhepunkt des Tages vor:

Billy Idol: Endlich war es einmal soweit, dass ich mir die Legende Billy Idol live geben konnte. Zuerst war ich sehr überrascht, dass sich doch nur so wenige Leute vor der Bühne eingefunden hatten, doch als Herr Idol die Bühne betrat und die Band zu spielen begann, lag mein Fokus nurmehr auf dem genialen Gitarristen Steve Stevens. Ich hatte ja doch nur ein paar Billy Idol Nummern gekannt und wollte mich überraschen lassen. Mr. Stevens haute mich vom Hocker. Idol war zwar der Mitfellpunkt, doch hatte ich seine Stimme schon oft genug gehört und jene veränderte sich über die Songs jetzt nicht erheblich. Stevens Spielart hingegen faszinierte mich enorm und als er dann zu seinem mehrminütigen Solo ansetzte hatte ich Gänsehaut. Dieser Herr war meinem Radar entgangen und ich war wirklich erfreut ihn auf diese Weise kennenzulernen. Mit "White Wedding" schlossen die Herren das Konzert ab und ich marschierte mit einem Dauer-Grinsen im Gesicht zurück zum Lager.