VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

JOHNNY CASH: Forever Words

Und die Rückbesinnung auf die Vergangenheit nimmt kein Ende! Klingt nun etwas dramatisch, es ist jedoch in manchen Momenten eher sehr erfreulich. Ganze zwei Jahren wurde daran gearbeitet und nun endlich ist es soweit. Am 06.04.2018 erscheint "Johnny Cash: Forever Words"! Dieses einzigartige Album basiert auf dem Bestseller JOHNNY CASH- "FOREVER WORDS: THE UNKNOWN POEMS" und wurde von Cash`s Sohn John Carter Cash höchstpersönlich, mit Steve Berkowitz produziert. Nachdem John Carter Cash handgeschriebene Gedichte, Briefe und diverse andere Dokmente seines Vaters gefunden hatte, machte er sich daran einige zeitgenössische Künstler einzuladen, welche eben jene Schriften vertonen sollten.

Sie sollten es nicht nur, sie taten es auch und das auch noch auf ihre ganz eigene Weise. Chris Cornell, Rosanne Cash, John Mellencamp, Elvis Costello, The Jayhawks, Alison Krauss & Union Station, Kris Kristofferson & Willie Nelson, Brad Paisley, Ruston Kelly & Kacey Musgraves, hauchten den Schriften des legendären Musikers wieder Leben ein. Jeder dieser Musiker hatte seine eigene Geschichte mit Johnny Cash und ich kann mir vorstellen das es allen eine Ehre war, sich dieser Aufgabe anzunehmen. Nach dem, in das Innenleben des Johnny Cash Einblick gebenden Bestseller, welcher nichts anderes als die Sammlung der von John Carter Cash gefundenen Schriftstücke war und sogar von Pulitzer-Preisträger Paul Muldoon lektoriert wurde, zeigt nun dieses Album, wie sich eben jene Literatur in Form von Musik wiedergeben lässt.

Hierbei zeigt sich, dass John C. Cash genau wusste, wer für diese Aufgabe geeignet ist. Der erste Track des Albums namens "Forever/I still miss someone", welcher von Cash`s langjährigen Freunden Kris Kristofferson & Willie Nelson interpretiert wurde, enthällt eine gewaltige Ladung Gänsehautgefühl. Man merkt, dass den Interpreten an dieser vertonten Version der Schriften ihres Freundes einiges liegt. Gefühlvoll und dem Erbe Cash`s würdig interpretierte auch der leider im letzten Jahr verstorbene Sänger Chris Cornell (Soundgarden) den Song "You never knew my mind". Der Song ist einer der letzten Solo-Songs den Cornell aufnahm und könnte als Revanche für Chash`s Cover des Soundgarden Songs "Rusty Cage" gesehen werden. Ein weiteres Mitglied der Cash Familie beteiligte sich ebenfalls an dem Projekt. Cash`s älteste Tochter Rosanne interpretierte den Titel "The Walking Wounded", wobei sie nun schon das zweite mal mit ihrem Halbbruder John C. Cash zusammenarbeitete. In jedem Track schwingt eine unbeschreibliche Melancholie mit, welche einem erst bewusst macht, wie sinnträchtig dieses Album ist.

FAZIT: Ich weiß nicht wie oft ich bei diesem Album Gänsehaut hatte. Ich bin normalerweise doch eher hartgesotten, doch als ich Chris Cornell`s Song hörte hatte ich doch etwas Pipi in den Augen. Ich finde es einfach unendlich schön, dass sich so viele Menschen zusammenfinden um einem sehr großen Mann die Ehre zu erweisen. An dieser Stelle ist es angebracht ein großes Dankeschön an John Carter Cash zu richten, da seine Idee ein wunderbares Resultat hervorgebracht hat. Die Musik ist herzlich und die Texte sind wahnsinnig gut umgesetzt worden. Dieses Album bekommt definitiv einen Ehrenplatz und daher auch volle 10 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Chris Cornell - You Never Knew My Mind (Johnny Cash: Forever Words)

 
Bewertung:

GENRE:  Blues/Rock/Bluegrass

TRACKLIST:

1. Forever i still miss somebody
2. To June this morning
3. Gold all over the ground
4. You never knew my mind
5. The captain`s daughter
6. Jellico Coal Man
7. The walking wounded
8. The double blues
9. Body on body
10. I`ll still love you
11. June`s sundown
12. He bore it allerdings
13. Chinky pin hill
14. Goin`,Goin`,Goin
15. What would i dreamer do
16. Sprinter ride

VÖ: 06.04.2018
Format: CD/ double LP/ Digital
Label: Sony Music
Auf Tour im Norden: -
Rezensent: Gregor