VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

Of Mice and Men- "Defy"

Schon zu ihren Anfangszeiten im Jahre 2009 erfuhr die Band Of Mice and Men diverse Besetzungswechsel. Jede Veränderung kommt auch mit der Frage, ob sich das Momentane bewehrt und mit dem am 19.01.2018 veröffentlichten Album "Defy" haben die, mittlerweile Giganten der Metalcore-Szene bewiesen, dass Mr. Aaron Pauley die richtige Wahl für die Position des Sängers war. Auch wenn ein Platz, wie der krankheitsbedingte Abschied von Austin Carlile (Gründungsmitglied) schwer zu füllen ist und natürlich auch die Fans etwas skeptisch waren, haben sich Of Mice and Men und Pauley im Speziellen nicht unterkriegen lassen. Schon mit der Single "Warzone", welche auch in diesem Album zu finden ist, konnten wir uns ein Bild von der brachial, aber auch melodischen Stimmgewalt des "Neuen" machen.

Nun da das erste Album mit ihm auf dem Markt ist kann man sich darüber freuen, dass das in der Single angedeutete Können nun im Album Konstanz zeigt. Aber kommen wir einmal weg von den Musikern hin zur Musik. Mit "Defy" haben die Herren einen schön deftigen Anfangstrack gefunden. Jeder Kritik "trotzend" greifen sie die Thematik "Hoffnungslosigkeit" direkt beim Schwanz und schleudern sie einmal kräftig durch den Raum. Mit einer fein deftigen Drum, die einen mit ihrer präzisen Basedrum schön durchmassiert und einer Wand aus Gitarrenmelodien wird man willkommen geheißen. Der Refrain "I defy ...." ist sehr catchy und bietet sich sehr stark zum mitplerren an. Speziell von Minute 1:33 bis 1:37 merkt man an einem wunderbaren gutteralen "UUURRRGGGHHHHHAAAGH" das Pauley schon sehr viel Spaß an der Sache hat und sich in der Band schon wie zu Hause fühlt. Klingt jetzt komisch aus diesem Schrei soetwas herauszuinterpretieren, doch kenne ich aus meiner Erfahrung als Sänger die Emotion, die hinter solch einer Gesangtechnik stecken muss.

m die Nummer gerecht zu würdigen, haben die Herren auch noch ein sehr cooles Lyrics-Video dazu released (s.u.). Weiter geht es mit "Insticts" welche schon zum Beginn etwas an Metallica`s Deathmagnetic erinnert, doch mit einem präzisen "YEAAHHH" ändert sich alles schlagartig und es geht in gewohnt "metalcoreigem" Stil weiter. In "Vertigo" zeigen Of Mice and Men sich aus eher melodisch rockigem Blickwinkel und erinnern etwas an die Band "Flyleaf". In dieser melodischen Dicke geht es dann weiter, doch wird die "nette melodische" Athmosphäre immer wieder mit harten Breakdowns aufgerüttelt. Mitten unter den für die Band typischen Nummern findet sich ein unglaublich geiles Cover von Pink Floyd`s "Money". Die noch folgenden 5 Tracks nach "Money" reihen sich wieder in den von vorhin gewohnten Tenor ein und runden das Album wunderbar ab.

FAZIT: Die neue Besetzung steht der Band sehr gut und es sieht stark danach aus, als hätten Of Mice and Men endlich die richtige Harmonie gefunden um wieder einmal solide durch die Lande zu touren. Musikalisch gesehen ist das Album gut ausgeglichen, wobei ich dazusagen muss, dass mir die rythmische Härte wie in "Defy" und "Warzone" in den anderen Nummern etwas fehlt. Rein aus dem Grund gibt es von mir 9 von 10 Punkten. Ansonsten kann ich den Herren nur zu diesem gelungenem Album gratulieren und wünsche ihnen, dass sie nun in dieser Konstellation noch viele weitere Jahre die Bühnen der Welt zerlegen!

--> Musikvideo: Of Mice & Men - Defy

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Defy
2. Instincts
3. Back to me
4. Sunflower
5. Unbreakable
6. Vertigo
7. Money
8. How will you live
9. On the inside
10. Warzone
11. Forever YDG`n
12. If we were ghost

VÖ: 19.01.2018
Format: CD / LP / Digipack
Label: Rise Records
Auf Tour im Norden: -


Rezensent: Gregor