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SEND REQUEST: "Perspektives"

Seit dem Jahr 2013 treibt sich das aus dem amerikanischen Pennsylvania stammende Kreativkonglomerat ‚Send Request‘ in der Musikszene herum und vermischt dabei mit sprudelnder Energie, starken Emotionen und eingängiger Instrumentierung Elemente von Alternative Rock, Punk und Pop. Die Band besteht aus Andrew Blank an den Vocals, Derek Holminski an der Gitarre, Aron Wood am Bass und Jon Labenski am Schlagzeug. Seit ihrer Gründung hat die Band mit jeder neuen Veröffentlichung an Erfahrung gewonnen und ihren Stil verfeinert, angefangen mit ihrem Debüt ‚Beyond The Ordinary‘ im Jahr 2014, über den allseits gefeierten Nachfolger ‚Make Your Move‘ im darauffolgenden Jahr, bis hin zum Album ‚Anymore‘. Doch die Band hat im Laufe der Zeit nicht nur ihren eigenen Sound gefunden, sondern zugleich auch eine treue Fangemeinschaft. ‚Send Request‘ haben seit ihrer Gründung den Underground immer wieder mit neuer, innovativer und energetischer Musik – verbunden mit einer rasenden Live Performance – überzeugt.

Mit dem neuen Album ‚Perspektives‘ könnten sich ‚Send Request‘ nun von einer lokalen Größe zu einer international bekannten Kraft mausern. Bereits die Einstiegsnummer ‚Dr. Dare Rides Again‘ fängt den Hörer mit eingängigen Riffs und einem dezenten Hauch von Collegerock ein, leicht fühlt man sich an ‚Smash Mouth‘ erinnert. ‚Talk A Lot‘ verbindet stürmische Rhythmen mit sanftem, gefühlvollem Gesang, der ab einem gewissen Punkt in wildem Ungestüm ausbricht. ‚Falling To Pieces‘ ist atmosphärisch dicht, emotional, mit leichten Boybandanklängen. ‚Let It Die‘ beginnt sanft und unaufgeregt, einnehmend ruhig, fast einschmeichelnd und setzt sich mit einer Art fröhlich-wehmütiger Leichtigkeit fort. ‚Antisocial War‘ klingt härter und drängender als die vorhergehenden Nummern, mit überzeugend hämmerndem, antreibendem Schlagzeug und herrlichen Gitarrenklängen. ‚When Everything Falls Apart‘ setzt mit den lieblich besänftigenden Klängen einer Akustikgitarre ein und wird bald zu einer regelrechten Rockballade. ‚Trust‘ mutet recht poplastig an und lässt es doch an musikalischer Kraft nicht fehlen. ‚Here’s To The Years‘ ist eine solide Nummer, mit nachgerade anmutigem Klang und optimistischer Message. ‚Make Like A Tree‘ zeichnet sich vor allem durch eindringliche Vocals und eine durchaus wuchtige Klangwand aus. Die Abschlussnummer letztlich ‚If I Stay‘ bietet einen getragenen Ausklang, der sich ausreichend Zeit nimmt, den Hörer zu verabschieden.

FAZIT: Ein solides, gut gemachtes Album, das wirklich angenehm klingt, ohne dabei zu sehr in ein Schema zu verfallen, oder gar anbiedernd zu wirken. Musikalisch wie gesanglich findet sich nur wenig, das man bemängeln könnte. Es mag angemerkt sein, dass dem einen oder anderen Hörer der Klang des Albums vielleicht weitgehend zu fröhlich, man könnte sagen zu leichtfertig vorkommt, liegt doch selbst den eher traurigeren Nummern dieser grundlegend optimistisch positive Klang inne, der einerseits natürlich seinen eigenen Reiz hat, aber möglicherweise auch zuweilen etwas unpassend wirken mag. Dafür gibt es jedenfalls 7 von 10 möglichen Punkten.

--> Musikvideo: Send Request - Falling To Pieces

 
Bewertung:

GENRE: Rock, Pop

TRACKLIST:

1. Dr. Dare Rides Again
2. Talk A Lot
3. Falling To Pieces
4. Let It Die
5. Antisocial War
6. When Everything Falls Apart
7. Trust
8. Here’s To The Years
9. Make Like A Tree
10. If I Stay

VÖ: 17.08.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Sharptone Records/Nuclear Blast
Vertrieb: Sharptone Records/Nuclear Blast
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Florian