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Slaughter Beach, Dog - „Birdie“

Hinter diesem außergewöhnlichen Namen steht Jake Ewald, seines Zeichens Gitarrist, Sänger und Songwriter der Band Modern Baseball. Dies ist neben zwei EPs bereits der zweite richtige Longplayer, der unter diesem Banner veröffentlicht wird. Musikalisch bietet Slaughter Beach, Dog feinen und abwechslungsreichen Indie-Singer/Songwriter-Stoff. Erinnert der Opener „Phoenix“ an eine Mischung aus Elliot Smith (den man später bei „Buttercup“ nochmal deutlich heraushört) und Johnny Cash - das ist zumindest meine Assoziation, wird es während der folgenden Nummern etwas poppiger. Stets zurückhaltend und einschmeichelnd, nie aufdringlich.

Kleine interessante Soundspielereien finden sich in jedem einzelnen Song. Da gibt es zum Beispiel die wunderschöne Slidegitarre in „Gold And Green“, Sixties-Pop-Chöre in „Pretty OK“, die kleine Bontempi-Orgel im Titeltrack, in „Sleepwalker“ wird sogar mal die Gitarre etwas aufgedreht. Etwas unangenehm fällt mir das Stilmittel des angezerrten Gesangs bei „Fish Fry“ und „Friend Song“ auf, das stört mehr, als das es den Songs hilft.

Jake Ewald ist kein großartiger Sangeskünstler, das muss er auch im Sinne seiner Songs gar nicht sein. Er fungiert mehr als Geschichtenerzähler. Es sind Stories einer fiktiven Person aus der ebenso fiktiven Stadt Slaughter Beach. Ein grundsympathischer Typ, dem man gerne zuhört und der einen gut unterhält.

FAZIT:

Ein schönes Album, welches man immer mal wieder auflegen kann, wenn man es etwas ruhiger angehen lassen möchte. Entspannte Melodien, die nur selten beißen. Wer diesem Genre Sympathien schenkt, darauf beruhigt zugreifen, allen anderen mag es hier und da vielleicht etwas zu spröde oder sogar zu belanglos sein. Aber hört mal selbst rein:


Bewertung:

GENRE: Alternative/Indie

TRACKLIST:
1. Phoenix
2. Gold And Green
3. Pretty Okay
4. Bad Beer
5. Shapes I Know
6. Sleepwalking
7. Buttercup
8. Fish Fry
9. Friend Song
10. Acolyte

VÖ: 27.10.2017
Format: CD/LP/Digital
Label: Lame-O Records

Rezension: Daniel