Soul vom Feinsten

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Cuxhaven - Amy Winehouse covern? In Deutschland gibt es unzählige Coverbands, die sich ihren großen Vorbildern verschrieben haben, nur wenige widmen sich aber der Musik der an einer Alkoholvergiftung (4,16 Promille!) verstorbenen Sängerin. Wer sich an ein solches Projekt wagt, verdient schon einmal Respekt. Zu einmalig war die Stimme der am 23.Juli 2011 im Alter von 27 Jahren verstorbenen britischen Sängerin, das musikalische Erbe der Soulsängerin ist nicht einfach zu reproduzieren. Sie schrieb mit ihrer Musik und ihrer Stimme Geschichte. Mit großen Erwartungen kamen somit die Zuhörer in den Captain Ahab`s Culture Club.

Soulig, stilecht und unvergessen – die Musik von der Souldiva begeistert nach ihrem Tod noch immer. Die Sängerin wurde durch die Nordenhamer Frontfrau Jutta Gürtler an diesem Abend verkörpert und für einen Abend war das Ausnahmetalent Winehouse wieder zurück.

Die Sängerin der Tributeband WINEHOUZE ging nach ihrer Band auf die Bühne. Das enge Kleid mit Leopardenmuster, übertrieben wirkende Schminke, die langen wenn auch blonden Haare toupiert und hochgesteckt – ein optischer Tribut an den Star. Wenn man die Augen zu macht, glaubte man wirklich Amy steht auf der Bühne und das divenhafte Verhalten Gürlers wirkte eher authentisch als einstudiert.

Die Musiker lösten schon mit den ersten Titeln Begeisterungsstürme im Publikum aus. Stücke aus den Erfolgsalben „Frank“ (2003), „Back to Black“ (2006) und „Lioness: HiddenTreasures“ (2011) wurden gespielt. Zwischen den Songs erzählt Jutta Gürtler von Amy Winehouse, die in vielen Songs (z.B. "Take the Box") Beziehungsprobleme verarbeitete und auch Lieder mit anzüglichen Texten wie über ihre Masturbation sang.

Auch biografische Hintergründe und Anekdoten aus dem Leben der Sängerin wurden aufgezeigt. Aber auch, wie sie selbst zum Winehouse-Cover geworden war. Sie hatte schon immer gern gesungen, und als ihr eine Freundin sagte, dass sie fast aussehe wie Amy Winehouse, war die Idee geboren, deren Lieder zu singen. Zu ihrem Leopardenkleid ergänzte die 30-Jährige, dass sie es in London gekauft habe und aufgrund abweichender Kleidergrößen zunächst ein zu kleines Kleid angezogen hatte.

 

Dies sei dann beim Anziehen aufgerissen. Ihre Amy- Bienenkorbfrisur-Frisur habe sie selbst versucht zu stylen, hat es aber aufgegeben. „Wenn ich mir die Haare selber mache, dauert es zwei Stunden und sieht aus, als hätte ich ein Vogelnest auf dem Kopf“ sagte sie und läßt ihre Haare nun von einem Frisör in Form bringen. Auch biografische Hintergründe und Anekdoten aus dem Leben der Sängerin wurden aufgezeigt. Gut kam beim Publikum die Ballade „Will you still love me tomorrow“ an, ebenso „Back to black“, „Rehab“ und „Valerie“.

Auch wenn sie blond ist - ein sehr gutes Winehouse-Cover

Sängerin Gürtler konnte sich auf ihre „Big Band“ verlassen. Die sieben jungen Musiker aus dem Bereich Bremen/Oldenburg zeigten allesamt eine Top-Leistung. Die Band produzierte durch originalgetreue Arrangements ein einmaliges Klangerlebnis und überzeugt dabei durch Groove und Understatement. Die Background-Sänger, die auch mit der Cover-Band auftreten, hatten auf der recht kleinen Bühne keinen Platz mehr.

Das Publikum wollte noch weitere Titel hören und unter Zugaberufen kam die Band noch einmal für 2 Titel zum Teil mit eingedeutschtem Text auf die Bühne um sich danach nochmals zu verabschieden. Da sich das Publikum immer noch nicht zufrieden geben wollte, kam die Band ein zweites Mal für den letzten Song "Monkey Man" on Stage. Jutta animierte Männer und Frauen seperat einen Teil des Refrains mitzusingen, was diese auch taten. Insgesamt hätte die Tributeband größeres Publikum verdient. Nach einem zweistündigen musikalischen Ausflug in die Motown-Ära und einer Top-Leistung der Musiker gingen die ca. 150 Zuschauer zufrieden nach Hause.