Zehn Jahre Rock the Ballet

Zur Bildergalerie

Stade, 29.1.2019 (VH) – Coole Musik, hippe Typen und eine wahnsinnige Lichtshow: selten war es so angesagt ins Ballett zu gehen wie jetzt in Stade. Nach „Rock the Ballet“, „Rock the Ballet 2“, „Best of Rock the Ballet“ und einer eigenen Produktion im Londoner Westend feiert die Show ihr inzwischen zehnjähriges Bestehen und geht mit neuem Programm auf ausgiebige Tour. Nach dem Start in Hamburg, wo vor zehn Jahren die Erfolgsgeschichte ihren Lauf nahm, stand nach Zwischenstopps in Zürich und Fürth auch wieder die Hansestadt als Station auf der Liste. Wem Bolschoi und Neumeier zu klassisch ist, der war bei „Rock the Ballet“ schon immer perfekt aufgehoben.

Bereits seit 2008 ist das von Rasta Thomas und Adrienne Canterna ins Leben gerufene Tanz-Spektakel auf den Bühnen in der ganzen Welt zu Hause und lieferte seitdem mehr als 800 Shows in über 20 Ländern ab. Die Company begeisterte bis heute mehr als eine Millionen Zuschauer und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.

Getreu dem Motto „Never change a running system“ hielten die Macher auch bei der aktuellen Jubiläumstour an ihrem Konzept fest. Dieses Mal gab Rasta Thomas jedoch erstmals den Part der Choreographie komplett zu treuen Händen an Mitbegründerin Adrienne Canterna ab, die für „Rock the Ballet X“ ein komplett neues Programm kreierte.

Kurz vor 20 Uhr eroberten dann die zehn Rockstars des Balletts zu „Feeling Good“ die Bühne in der Hansestadt und das Publikum hielt es kaum auf Ihren Sitzen. Schon von Beginn animierten die 2008 als „Bad Boys of Dance“ gestarteten Tänzer, unter denen sich dieses Mal auch drei Tänzerinnen geschmuggelt hatten, das Publikum zum Klatschen und heizte ihm mächtig ein. Saltos, Überschläge, Flicflacs und atemberaubende Sprünge folgten im Sekundentakt, das alles nur barfuß bzw. auf Socken. Die Zuschauer wussten gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollten. Zwischendurch gab es zum Verschnaufen für alle Beteiligten aber auch ruhigere Songs wie „Rocket Man“ von Elton John und natürlich durften ausgiebige Soloparts, bei denen jeder Tänzer seine besonderen Fähigkeiten präsentieren konnte, ebenso wenig fehlen.

 

 

 

 

 

Im Multimedia Bereich setzte man dieses mal etwas weniger auf die Videoprojektionen im Hintergrund, für die bei der aktuellen Show drehbare Leinwandteile verwendet wurden, dafür mehr auf eine gigantische Lichtshow. Allein über 40 Moving Heads waren an der Bühnendecke montiert und setzten die Company aus den USA gekonnt ins rechte Licht, Konzertfeeling inklusive.

Am Ende des sehr kurzweiligen Abends feierten die Tänzer dann beim letzen Song der Zugabe „Black or White“ nicht nur sich selbst und ihre mitreißende Performance, sondern auch mit dem Publikum und verwandelten so kurzum und das Stadeum in eine Partymeile. Lang andauernde Standing Ovations waren der verdiente Lohn für die Akteure der Jubiläumsshow.

Auch nach zehn Jahren hat „Rock the Ballet“ kein bisschen an Charme eingebüßt, ganz im Gegenteil. Das Programm wirkte absolut nicht wie ein lauwarmer Aufguss der letzten Shows, sondern extrem frisch und neu zubereitet ohne dabei den ursprünglichen Charakter zu verlieren. Dafür sorgten auf der Bühne unter anderem Tänzer wie Kyle Lucia, der mit Hipster-Vollbart gleich zwei mal zu Michael Jackson grandios ablieferte oder die charismatische Alyssa McCallum, die einfach alle Stilrichtungen perfekt beherrschte.
Ist das noch Ballett? Diese Frage kann jeder für sich noch bis Ende Februar bei den Shows in über zehn weiteren Städten in ganz Deutschland beantworten.