Steife Rentner mit good Vibrations

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Bremen, 06.12.2015 – Der Nikolaus hatte es in diesem Jahr gut gemeint mit den Bremern. Schließlich hatte er einen ganzen Proms-Tross im Gepäck: Maria Mena, Johannes Oerding, OMD und The Beach Boys. Die Konzertreihe Night of the Proms gastierte wie jedes Jahr auch in der Bremer ÖVB-Arena und war wieder geprägt von stilistischen Gegensätzen und außergewöhnlicher musikalischer Bandbreite.

Als letztes kam der avisierte Höhepunkt des Abends: Die gut abgehangenen Beach Boys.

Sie haben genug Hits, um den Abend alleine zu gestalten. Man durfte sich u.a. auf zwei Medleys freuen. "Surfin' U.S.A", "I Get Around", "Kokomo", „Barabara Ann“ und "California Girls" machten gerade im Dezember mit Orchester wieder richtig Lust auf den Sommer. Ja, seit 1961 tun es die betagten Herren Mike Love und co., immer noch. Sogar gänzlich ohne Gehhilfe und ohne Hawaii-Hemd, dafür dick geschmückt mit Brillis an jedem Finger. Den zum Teil über 70-Jährigen Bandmitgliedern fehlt leider die nötige Dynamik. Größte Enttäuschung aber ist, dass Brian Wilson, der kreative Kopf der Band, nicht dabei ist. Die anderen beiden Wilson-Brüder sind bereits gestorben. Die Skeptiker konnten sie an diesem Abend aber dennoch überzeugen.

Vierstimmiger Chorsatz unter Verwendung teilweise ungewöhnlicher Harmoniefolgen waren zu ihrer Blütezeit einmalig und noch nie da gewesen.

 

Insbesondere das experimentelle Album "Pet sounds" war eines der bedeutensten Alben in der Rockmusikgeschichte und soll die Beatles zum Sergant Peppers Album inspiriert haben.

Obwohl die Herren mit den Baseball-Caps etwas hüftsteif waren, konnten sie stimmlich die Skeptiker an diesem Abend aber überzeugen.

Alle Interpreten sang zum Abschluss dieser 22. Ausgabe der Night Of The Proms nicht wie in den vergangenen Jahren einen Beatles-Klassiker, sondern „Good Vibrations“ von den Beach Boys.