Biffy Clyro beim Stadtpark Open Air

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Hamburg, 16.08.2022 (JS) - Auf dem Deichbrand Festival 2017 habe ich mein erstes Konzert von Biffy Clyro miterlebt. Es ist zwar schon einige Jahre her, jedoch bleibt dieses in bester Erinnerung mit einer guten Lichtshow, wunderbarer Stimmung und lauter, wahnsinnig guter Musik. Ein komplett anderes Gesicht zeigten die Schotten auf ihrer MTV Unplugged Tour, bei der sie 2018 in der Laeiszhalle ein wundervolles Konzert mit leiseren Tönen anschlugen. Nun also mein drittes Konzert, Open Air im Hamburger Stadtpark bei heißen Temperaturen.

Der Stadtpark bietet eine sehr schöne Lotion für ein Open-Air-Konzert; von jedem Ort hat man einen guten Blick auf die Bühne; die Preise für Getränke und Essen sind im Vergleich zu den großen Festivals noch annehmbar. Gutes Wetter, ein kühles Getränk und eine tolle Band, was will man an einem herrlichen Sommerabend, nach fast zwei Jahren Konzertdurststrecke mehr.

Die Vorband für diesen Abend musste kurzfristig absagen. Auch wenn man nie genau weiß, was man bei einer Vorband bekommt (sowohl Top als auch Flop), war die Wartezeit zwischen Einlass und Konzertbeginn mit etwa zwei Stunden etwas lang. Um Punkt 20:00 Uhr betraten die Schotten dann endlich die Bühne und als die ersten Töne erklangen, war das Hamburger Publikum auch sofort an Bord. Die ersten drei Songs vergingen ohne große Begrüßung und mit einigen Feuerflammen wie im Fluge und dem Publikum wurde gesanglich und musikalisch gleich zu Beginn des Konzerts einiges geboten.

Der Sänger Simon Neil begrüßte das Publikum mit „Hamburg, we missed you very, very much“. Insgesamt wurde mit dem Publikum während des ganzen Konzerts aber nicht viel interagiert. Ich bin kein Fan von großen „Mitmachspielen“ bei Konzerten wie hinhocken oder Vergleichbares, aber ein wenig mehr Kommunikation hätte ich mir schon gewünscht. Die ersten drei Songs waren von den neusten Alben „A Celebration Of Endings“ und „The Myth of The Happily Ever“. Aber die Setlist war insgesamt bunt gemischt. Die beliebten Songs „Mountains“ und „Bubbles“ durften natürlich nicht fehlen. Bei „Machines“ stand der Sänger zuerst alleine auf der Bühne und sein Gesang wurde mit zwei Geigenspielerinnen untermalt.

 

Auch der etwas neuere Song „Space“ ist etwas ruhiger. Die Songs von Biffy Clyro sind wirklich breit gefächert. Von ruhiger Musik bis sehr harten Rocknummern ist alles dabei. Bei einem Song kommen die Handylichter raus, beim nächsten gibt’s Moshpits und es wird wild gepogt. Während des Konzerts hat man gemerkt, dass der harte „Fan-Kern“ direkt vor der Bühne war. Dort hat man des Öfteren die Staubwolken gesehen. In den Reihen weiter hinten ging es etwas gemächlicher zu.

Für meinen Geschmack hätte die Musik etwas lauter sein können. Vermutlich liegt das an den Vorgaben im Stadtpark. Allerdings war es leider oft der Fall, dass man zu viel der „quatschenden“ Zuschauer rund rum gehört hat (was natürlich die Zuschauer auch selbst verschuldet haben). Aber mit ein wenig mehr Lautstärke wäre der Funke noch mehr übergesprungen.

Insgesamt stand die Band für 1,5 Stunden auf der Bühne. Es gab eine tolle Lichtshow und special effects wie Feuerflammen und Konfetti. Den Abschluss machte die Band mit dem Song „Many of Horror“ und ging wie immer mit den Worten „We are Biffy Fucking Clyro“ von der Bühne. Es wurden noch die Schweißhandtücher, Plektrons, Setlists und Drums an die ersten Reihen im Publikum verteilt.

Fazit: Leider etwas zu leise aber trotzdem ein sehr gutes Konzert. Man merkt bei dieser Band, dass sie wirklich Lust haben auf der Bühne zu stehen und voll dabei sind. Lohnt sich auf jeden Fall Biffy Clyro mal live zu sehen.