Deichbrand 2022- Der Freitag

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Wanhöden, 22.07. 2022 - Auch der große Aldi-Markt auf dem Festival-Gelände neben dem Seeflughafen, der schon bei den vorangegangenen Ausgaben 2018 und 2019 dabei war, ist in diesem Jahr zurückgekehrt. Inmitten des Festival-Geländes wurde die größte Aldi-Filiale in Deutschland auf einer Fläche von 2100 Quadratmetern errichtet. Über 150 Mitarbeitende sorgen dafür, dass die Regale nicht leer stehen und es an den 16 Kassen zu großen Wartezeiten kommt. Es gibt wieder einen begehbaren Kühlschrank, sodass auf das nächste Kaltgetränk nicht verzichtet werden muss.

Für Zahlenfetischisten hier noch ein paar Fakten: Etwa 3500 Helfer und Beschäftigte sind dieses Jahr dabei, es gibt 800 Dixi-Klos und weit über 100 Stände, der XXL-Pool wird mit 1200 Litern Wasser gefüllt und das ganze Festival braucht etwa 1 Million Kilowatt Strom. Obwohl das Wetter heute immer noch nicht so rchtig mitspielt, wurde der XXL-Pool bereits vormittags genutzt.

Musikalisch ging es auf der Electric Island-Bühne bereits zu High Noon mit DJ Chris Zippel los. Um 14:00 Uhr traten Le Fly auf der Fire Stage auf und im Palastzelt begann die erste Poetry Slam Vorrunde 1, denn neben viel Musik gibt es auch dieses Jahr wieder einen dreitägigen Poetry Slam. 12 Top-Slammer:innen der deutschen Dichter:innen-Szene treten auf, außerdem gibt es 3 Überraschungsgäste.

Punkrock-Band Rogers aus Düsseldorf spielten laute Musik voller Herz und mitten ins Gesicht. Gegen den Strich, ohne Zensur oder vorgehaltener Hand. Sie feiern 10 -jähriges Bandjubiläum und Tristan Stadtler , Sänger von Raum27 durfte für einen Song auf die Bühne und feierte mit. Älice, der eine Teil der Band Chefboss, ist schon länger auch solo mit ihrem female Dancehall unterwegs. Sie spielte im Palastzelt. Deutschrap gab es von Die Orsons, die Kombo rund um Maeckes. Natürlich mit viel „Schwung in der Kiste“ und der Spaß durfte auch nicht fehlen. Schrille Klamotten sind eine Pflicht bei ihrem Prgramm. Etwas ruhiger und melancholischer wurde es mit Alleinunterhalter Passenger. Michael „Mike“ David Rosenberg stand wieder alleine nur begleitet von seiner Gitarre auf der Bühne. Der Nr. 1 Hit „Let her go“ durfte natürlich in seiner Setlist nicht fehlen. Guano Apes drehten dann wieder auf. Sie waren das letzte Mal 2014 bei Deichbrand und Frontfrau Sandra Nasic zeigte, dass sie in der Zwischenzeit nicht verlernt hat, richtig Gas zu geben.

 

Bislang verkauften sie weltweit über vier Millionen Tonträger.

Auch der Erfurter Clueso ist schon lange im Musikbusiness. Er auch sein „Cello“ mitgebracht, sondern auch 3 Bläser:in. Gleichzeitig spielten The Struts im Palastzelt. Sie sind noch ein Geheimtipp und hatten es schwer, durch die Konkurrenz auf der großen Bühne Zuschauer ins Zelt zu bekommen.

Wirklich schade, denn die Band angezogen im 70er Stile, tolle Musik und Sänger Luke Spiller – diesmal in blond- in großen Posen machte ihren Auftritt zum Vergnügen. Immerhin waren sie in England als Vorgruppe von Black Sabbath bei ihrem Hyde-Park-Konzert engagiert. Hier brauchen sie wohl noch etwas um bekannt zu werden, den Grundstein haben sie gelegt.

Nachdem Bausa von der Bühne ging, wurde Kraftklub sehnlichst mit Chören von der Crowd erwartet. Und wie immer gab es völlige Eskalation. Die Security hatte dieses mal nicht so viel zu tun, Leute aus der ersten Reihe in den Graben zu ziehen. Leider war die Show nicht so aufwändig wie beim letzten Deichbrandauftritt, nur die Musiker selbst standen in schwarzen Regencapes auf der Bühne. Dennoch ein lohnender Auftritt.

Apache 207, DJ Plazebo und Baba The Knife entließen nach Mitternacht die Zuschauer in die wohlverdiente Nachtruhen nachdem auch in der Jever Hafenbar Millarden einen Act abgeliefert haben. Leider dürfen an den Haupttagen in diesem schönen Venue nur Acts auftreten, wenn auf den Hauptbühnen nichts mehr los ist.