ECHTE KÖRPER ON TOUR

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Cuxhaven- Vom 24.-27. September 2015 gastiert die anatomische Wanderausstellung „ECHTE KÖRPER ON TOUR“ in Cuxhaven.

Ein recht kleines Pagodenzelt mit einem Kassenwagen ist auf der Freifläche gegenüber dem Real-Markt zu sehen, so das man zunächst irrtümlich meint, ein Circus hat dort wieder seinen Standort bezogen.

Tatsächlich ist es eine Wanderausstellung, die anatomisches Wissen an interessierte Besucher vermitteln möchte. Wie aus der Bezeichnung der seit September 2006 existierenden Ausstellung schon hervorgeht, handelt es sich um echte Körper verstorbener Personen.

Die in der Ausstellungen gezeigten echten plastinierten Exponate sind eine Leihgabe der Firma Corcoran Laboratories, Michigan USA, dem führenden amerikanischen Hersteller medizinischer Präparate für Universitäten und Krankenhäuser. Die amerikanischen Körperspender haben zu Lebzeiten darüber verfügt, dass ihr Körper nach dem Ableben der Ausbildung von Medizinern sowie der Aufklärung von Laien zur Verfügung stehen soll, anstatt zu Humus oder Asche zu werden.

Der bei den Exponaten angewandte Konservierungsprozess wurde von Dow Corning Corporation of Midland, Michigan, U.S.A. entwickelt. Corcoran Laboratories hält für diesen Prozess seit 1996 die weltweiten Patentrechte.

Zahlreiche Schulklassen besuchten schon die Ausstellung, da sich die Ausstellung mit sämtlichen lehrplanrelevanten Themen der Klassenstufen 6 - 10 auseinandersetzt.

 

Wenn man so vor dem Zelt steht, muss man erst einmal für sich selbst ausmachen, ob man sich mit einem so schwierigen Thema wie dem Tod und dem was danach kommt auseinander setzen möchte. Wenn man das Ganze mehr aus wissenschaftlicher Sicht sieht, fällt die Entscheidung schon leichter, schließlich sind in Naturkundemuseen auch Körperteile in Spiritus zu sehen.

Im Zelt wirkt die Ausstellung schon mal größer als von außen. Hier eröffnen Ganzkörperplastinate ohne Haut den Blick auf Muskeln, Knochen, Sehnen, Nerven, Blutgefässe und Organe. Alles durchaus faszinierend und lehrreich. Man bekommt einzigartige Einblicke in die Anatomie des menschlichen Körpers. Ein Körper wurde wie im MRT in Scheiben geschnitten und diese liegen auf ca. 10 m Länge aufgereiht.

Etwas gewöhnungsbedürftig, das beim Gehen im Zelt die Fußbodenplatten nachgeben und somit die Plastinate anfangen zu wackeln. Die Ausstellung ist klein, da sie bewusst nicht auf großes Spektakel und Selbstdarstellung setzt, wie man es bei den Körperwelten von Gunther von Hagen sieht.