WUNDERTÜTE im GOP. Varieté-Theater

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Bremen - Wer von uns erinnert sich nicht an die Wundertüten beim Kaufmann um die Ecke. Jedes mal aufs Neue spannend, welche Überraschungen sich in der Tüte verbergen.

So auch passend zur Vorweihnachtszeit – erwartet man doch die ein oder andere außergewöhnliche Überraschung – vielfältig und schillernd – wie die Nationalitäten der Artisten und unbekannte Darstellungen der akrobatischen Höchstleistungen. Die Show Wundertüte folgt keinem eigenen Thema so wie die vorangegangenen Arrangements.

Jede Darbietung steht für sich, verflochten allein durch den Conférencier Martin von Barabü, ein Österreicher – doch das Bremer Publikum ist tolerant und weltoffen – aber der erste Applaus fällt noch etwas verhalten aus. Mehr Sympathien hat da schon „Houdini, sein Goldfisch, der sich in seinem Goldfischglas, welches in Ketten gelegt wird und in einem Sack verschnürt, selbst befreien kann. Von Barabü setzt teure Smartphones in Brand, findet aber auch besinnliche Momente, er zeigt sein Leben, seine Familie und Freunde in Puzzleteilen auf, die aber nur als ganzes einen Sinn ergeben.

Wunderschön ästhetisch anzusehen wie ein zierliches Schneeweißchen in einem weißen, fließenden Kapuzenoverall die Artistin Marie Bitaroczky am Schwungseil. Man meint, die weißen Schneeflocken schweben gleich vom Varietéhimmel.

Aus Schweden kommt eine blonde Pipi Langstrumpf mit einer kraftvollen Performance am Schlappseil und sehenswerter Akrobatik – Linn Brodén. Hier besticht auch das Gegenspiel von zartem weißen Baumwollkleidchen und derben Stiefeln, die bei der Akrobatik-Act ein faszinierendes Gesamtbild abgeben.

Der schwarze Bühnenboden voller weißer Bälle. Herr der Bälle ist der Franzose Cyril Rabbath. Scheinbar schwerelos umtanzen die Bälle den Jongleur. Die Darbietung wirkt sehr avantgardistisch.

Das Duo Strange Comedy, Shelly Mia Kastner und Jason Donald Mc Pherson, hat gleich drei Bühnenauftritte, zum Teil in Einzelacts. Das Duo glänzt mit britischem teils schwarzen Humor und durch ihre Gesichtsmimik. Selten wurde bei einem Kreissägengeräusch so viel gelacht. Und eine dreibeinige Flamencotänzerin sieht man auch nicht alle Tage.

 

Viktoria Csordas, eine noch junge Springseil-Akrobatin überzeugt durch Geschwindigkeit und die Leichtigkeit ihres jugendlichen Charmes und Anmut.

Die Frauen im Publikum wickelt Mirko Köckenberger aus Berlin um den Finger. Mit einer überzeugenden Handstanddarbietung auf einem nostalgischen Kofferturm zieht er erst sein 30-Jahre Gassenjungs- Kostüm aus, um seinen perfekten Körper zu präsentieren. Auf einer Hand stehend zieht er sich rasend schnell auch wieder an. 2011 erhielt er dafür eine Auszeichnung an der Berliner Artistenschule, schon viele junge Talente der Schule sind in den GOP Häusern aufgetreten.

Scheinbar schwerelos agiert das Duo Funkoholicks an der Vertikalstange, entgegen der Schwerkraft, ohne ein Anzeichen der Anstrengung. Die beiden russischen Artisten zeigen erstmalig ihre preisgekrönte Artistik im GOP.

Herausragend das Duo Laos aus Argentinien mit einer sinnlichen und kraftvollen Partnerakrobatik.

Mercedes Martin Garcia wird von ihrem Partner Pablo German Raffo in jeder erdenklichen Postion vertikal nur mit einer Hand gehalten, fast so als läge ein unsichtbares Brett unter der zierlichen kleinen Frau. Derartiges offenbart wieder einmal die Weltklasse der Artisten im GOP Theater in der Überseestadt in Bremen. Die Show läuft noch bis zum 25. Januar 2015 und ist sicherlich ein passendes Weihnachtsgeschenk für die ganze Familie oder die betriebliche Geschäftsfeier.