Interview mit Josh Todd von Buckcherry

Von Gregor Eder

Josh Todd ist die Stimme der Truppe Buckcherry, welche gerne mit Chuck Berry verdreht wird, und jene veröffentlicht am 26.06.2021 das Album „Hellbound“. Im Rahmen der Release durfte ich ein kurzes Interview mit dem Sänger der Truppe führen und konnte ihm ein paar Fragen stellten.

Nach einer schnellen Begrüßung schoss ich direkt mit der ersten Frage los, da wir leider nur 15 Minuten Zeit hatten. „Ihr habt ja zu „So Hott“ ein Video veröffentlicht. Wie habt ihr das während der Pandemie auf die Füße gestellt?

Josh antwortete direkt: „Also ich weiß ja nicht wie es bei euch drüben aussieht, aber bei uns konnte man fliegen. Es war eigentlich die sicherste Zeit zu fliegen, da keiner sich auf dem Flughafen aufhielt. Natürlich hatten wir unsere Masken auf, aber sonst war es kein Problem. Wir haben die Dame die im Video zu sehen ist nach L.A. geflogen, da der Art-Director dort war. Vor Ort haben wir dann das Video gedreht und er hat dann alles geschnitten und fertig gemacht. So kam das Ganze zusammen.“

Nachdem wir das geklärt hatten, erklärte ich Josh, dass ich selbst Musiker bin und eine Vorliebe für Musiker der Westküste habe, worauf er mich fragte, welche Instrumente ich spiele. Ich zählte meine kurze Liste auf, meine Bands und kaum hatte ich das erledigt schoss ich schon die nächste Frage nach: „Wie sieht es nun mit Konzerten aus? In den USA dürfte es ja nun langsam wieder damit weitergehen oder?

„Exakt! Wir haben eine ganze Tour geplant, also ca. 150 Konzerte durch die Staaten, welcher ab ersten Juni losgeht. Wir kommenden Montag loslegen, danach steht England auf der Liste und weiter hoffen wir bald nach Europa kommen zu können.“ erklärte Josh.

„Sehr schön!“ meinte ich. „Da ich dich als Sänger direkt vor mir habe macht es nur Sinn danach zu fragen wie viele biographische Aspekte in den Lyrics stecken bzw. wie du generell die Lyrics schreibst?“: schoss ich nach.

Ja! Songs wie „The Way“ und „No more lies“ sind sehr persönlich. Generell sind die Texte für mich etwas sehr persönliches, da ich sie alle selbst seit Anbeginn der Geschichte von Buckcherry schreibe. Songs sind auf gewisse Weise auch da, um Geschichten zu erzählen und ich versuche sie so zu schreiben, dass nicht nur ich, sondern auch andere damit identifizieren können. Es ist ja auch nicht gut, wenn die Songs so geschrieben sind, dass nur ich mich damit identifizieren kann. Aus meiner Sicht sind leider auch Ausdruck von Gefühlen. Wenn ich einen instrumental aggressiven Song bekomme, habe ich aggressivere Gedanken und werde auch diese in Form der Texte wiedergeben bzw. notieren. In Songs wie „54321“ oder „Hellbound“ bin ich mit den Texten wesentlich aggressiver als in ruhigeren Songs wie „The Way“. In solchen Songs denke ich mehr über Beziehungen, Gefühle und solche Sachen nach. In der Zeit in der ich aufgewachsen bin hatten alle großen Rock-Produktionen eine große Dynamik. Da gab es Hard-Rock-Bands die Mid-Tempo-Songs und Balladen hatten und das ist was ich wirklich gerne höre. Mich gibt es nicht in einer Geschwindigkeit, ich habe sozusagen verschiedene Musikgeschmacksrichtungen.

 

Ich hoffe die meisten Leute hören das, wenn sie das Album von Anfang bis Ende durchhören und ich weiß, dass es schwer ist, Leute dazu zu bewegen ein Album als Gesamtes durch zuhören, aber wir denken jedenfalls daran, wenn wir Alben produzieren.“: antwortete Josh.

Ich erklärte, dass mir die Dynamik sehr wohl im positiven Sinne aufgefallen ist. Ich hatte erst am Tag vor dem Interview einem Kollegen die Band mit den Worten „Sehr feiner neuzeitlicher Hard Rock“ vorgestellt und diese Anekdote erzählte ich Josh. Weiter erklärte ich, dass ich der Meinung bin, dass eine gewisse Struktur bei der Gestaltung eines Albums in Anbetracht der Songdynamik im Gesamten, die Scheibe wesentlich verbessert.

Dazu meinte Josh: „Definitiv! Es ist ja auch wichtig, wenn du es auf eine Live-Show umlegst. Speziell als Sänger möchte ich meine volle Vocalrange darbieten und ich möchte nicht nur schwere Songs die ganze Zeit singen. Ich will, dass es mir möglich ist in der Tiefe und Mitte meiner Range zu entspannen, dann wieder in die Höhen zu gehen. Es gehört ja auch zur Struktur zur Show. Man hat so viele Songs zur Auswahl und man hat so viele gute Songs zur Auswahl. Das neue Album ist für mich voller guter Tracks und ich kann es kaum mehr erwarten, dass es veröffentlicht wird am 25.06.2021.“

Die Vorfreude auf die Veröffentlichung konnte ich gut verstehen und in meine --> Review zur Scheibe könnt ich später genau nachlesen warum. Da uns die Zeit langsam ausging stellte ich meine letzte Frage: „Wenn wir schon wieder beim Album angekommen wären, wie sah es im Studio aus? In welchem Setting habt ihr aufgenommen?“

„Wir haben viel Zeit in der Vorbereitung verbracht. Bisher haben wir es immer geschafft, dass wir bis zum Studio alle Track so vorbereitet haben, dass wir sie im Studio mit ein paar Takes aufgenommen haben. Das erhält in dem Ganzen ein gewisses Live-Feeling, deswegen klingen unsere Alben auch oft so als wäre man direkt vor der Bühne. Wir sind sehr darauf fokussiert nichts Überproduziertes zu liefern, damit das Live-Gefühl erhalten bleibt“ erklärte Josh.

Nach der Erklärung waren wir leider schon fast über der geplanten Interviewzeit und so verabschiedeten wir uns nurmehr voneinander. Danke nochmal an Josh für das schnelle Interview und seit gespannt auf „Hellbound“ von Buckcherry, welches am 25.06.2021 rauskommt!