Interview mit Andi Hörst von HÖRST

Von Gregor Eder

Am 14.05.2021 veröffentlicht die österreichische Band HÖRST ihr Debütalbum namens "8-Bit" und da ich ein eingesessener Gamer bin, konnte ich es mir nicht entgehen lassen mit dem Sänger der ersten Nerd-Rock-Band Österreichs ein kleines Interview zu führen.
Andi Hörst und ich fanden uns entspannt via Zoom zusammen und starteten direkt los. Meine erste Frage lautete: "Wie würdest du das Album generell beschreiben?"
"Also das Album ist definitiv das ultimative Nerd-Rock-Erlebnis. Also, der Nerd wird von vorne bis hinten gut bedient. Wir sind sozusagen in allen Genres recht gut vertreten. Nerd-Rock habe ich ja schon mal so beschrieben, dass es mit einer gewissen Kunstfreiheit zusammenhängt. Wir können mit dieser Art von Rock natürlich in die ganz harte Metalschiene einbrechen, sowie einen etwas seichteren Pop-Rock machen. Thematisch beschäftigen wir uns hauptsächlich mit Themen aus Filmen und Spielen, wie beispielsweise Harry Potter, Star Wars, aber auch Fortnite. Bei letzterem sei hinzugefügt, dass uns ja auch nicht jedes Thema über das wir singen sehr gefällt Grundsätzlich sind sehr viele Themen aus der Nerd-Kultur verarbeitet, rund um. Wir haben uns bemüht einen groben Umriss zu geben und Material gibt es ja derartig viel, dass wir vermutlich für die nächsten drei Alben genug hätten. Wir haben hier einmal einige Sachen verarbeitet von denen wir selbst große Fans sind, wie zum Beispiel Harry Potter, da ich ja extremer Harry Potter Fan bin und Herr der Ringe und Star Wars haben wir auch hier und da untergebracht. Man muss aber auch sagen, dass in jedem Song auch ein Funke Sozialkritik steckt. Bei den Themen ist es recht vorteilhaft, dass man die Kritik sehr subtil verstecken kann ohne plakativ zu werden. Wir wollen ja keine rein politische Band sein, daher ist das Subtile hier vorteilhaft." erklärte Andi.

Ich finde das Konzept ja wirklich enorm genial. Ihr bedient ja sozusagen nicht nur ein Genre, sonder gleich ganze "Fandoms". Somit seid ihr musikalisch nicht in eine Richtung gebunden, sondern nähert euch an die Pop-Kultur beziehungsweise diversen Franchises musikalisch an, erwiderte ich.
"Ich muss direkt anmerken, dass du unsere Motivationen schon sehr gut erfasst hast. Also viele können mit dem Thema garnichts anfangen. Die wissen einfach nicht, was sie da jetzt genauer erwartet und du hast es eigentlich schon sehr gut zusammengefasst um was es geht. Es geht eben viel um Pop-Kultur, wir gehen direkt in die "Fandoms" rein und wir covern ja auch Songs, die wir aus unserer Kindheit noch am Schirm haben. Da darf ich auch kurz auf unsere Covers die wir noch als kleine Überraschung zum Album released haben verweisen. In diesem Falle sind das das "Pokemon-Theme", "Duck-Tales" und das "Ninja-Turtle-Theme". meinte Andi.

Mitunter ist es ja fein wie ihr diese Songs dann auch auf ganz eigene Art liefert. Ich kann mich da noch erinnern als ihr das "Sailor Moon Intro" auf einer Comic-Con gespielt habt und die Interpretation hat mir wirklich sehr gut gefallen, schoss ich nach.
"Ja, wir machen eben alles mit etwas rockigeren härteren Gitarren. Wir kommen alle aus dem Rock, Metal und Punk und das sind auch wir. Im Pop würde ich mich nicht wohl fühlen. Einen reinen Pop-Song könnte ich glaub ich nicht machen. Rock-Balladen sehr gern, aber nur Pop. Ich bin ein riesiger Bon Jovi Fan von klein auf und so was feiere ich extrem. Pop und Schlager wären so Genre mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann." erklärte Andi.

Nachdem wir die Motivation hinter den Songs und auch etwas die musikalischer Herkunft der Truppe beleuchtet hatten kam ich mit einer etwas konkreteren Frage um die Ecke: "Wie habt ihr das Album den studiotechnisch auf die Füße gestellt ?"

 

"Studiotechnisch haben wir alles DIY gemacht und wir haben im Prinzip das Mixing und die Vocals bei Patrick Freisinger in Graz gemacht. Der hat meinen Gesang wirklich perfekt aufgenommen und die richtigen Inputs gegeben. Er hat mir hier und da mit den Phrasierungen unter die Arme gegriffen, aber im Grunde sind die Songs so stehengeblieben wie sie waren. Das hat mir bei ihm sehr gut gefallen. Gemischt hat er das Ganze ebenso perfekt und gemastert wurde es dann im Tonladen. Wichtig war für uns, dass ein paar mehr Leute als die Band über den Mix drüberhören, da ja jeder einen etwas anderen Zugang zum Ganzen hat. Schlussendlich war es eine wirklich produktive Zusammenarbeit. Es war wirklich cool und ich würde es immer wieder so machen. Das wir die Produktion selbst gemacht haben, hat uns während der Produktionszeit natürlich auch einiges an experimentellen Freiraum gegeben. Du hast eben auf diese Weise noch etwas mehr Zeit für Feinheiten und das hat man, wenn man in einem Studio fix eingemietet ist eben nicht." meinte Andi.

Fotocredit: Hörst

Es war schön zu hören, dass die Band in derartig entspannter Atmosphäre arbeiten konnte, doch da das Album ja schon in der Zeit der Pandemie produziert wurde, stellte ich folgende Frage: "Wie hat sich die Pandemie auf die ganze Produktion ausgewirkt? Stand das Album schon davor und musstet ihr dann beim Recording etwas umdisponieren, oder war es überhaupt anders?"
Andi schoss direkt los: "Ein riesen Vorteil war, dass wir mit der musikalischen Produktion davor fertig waren. Ein Gitarrensolo musste ich noch nach dem ersten Lockdown einspielen, aber sonst stand schon alles. Wir haben vom Gesang schon die Hälfte aufgenommen gehabt. Im März hat das ja alles begonnen. Wir hatten die Hälfte eingesungen und dann kam der Lockdown. Kaum war der vorüber, war ich direkt wieder im Studio und habe den Rest eingesungen. Die Zeit bis zum Einsingen bin ich richtig auf Nadeln gesessen, weil ich natürlich wissen wollte wie alles klingt und natürlich auch das Album fertig bekommen wollte. Die lange Wartezeit war schon etwas anstrengend, aber im Endeffekt haben wir es gut hinbekommen. Das Album ist ja jetzt schon eine Zeit fertig und es war dann nurmehr eine taktische Frage wann wir es veröffentlichen. Da hatten wir einen früheren Termin und haben es dann nun auf 14.05.2021 verschoben, wenn auch die Situation nicht wesentlich besser geworden ist. Jetzt steht der Termin und jetzt muss es endlich raus!"
So sieht es aus! Jetzt muss das Teil namens "8-Bit" endlich raus und ich kann euch den einzigartigen NERD-Rock von HÖRST nur wärmstens empfehlen. Andi und ich glitten nach den Fragen zum Album etwas in "Generde" ab und hatten noch einiges an Spaß bis wir uns voneinander verabschiedeten. Ein großes Dankeschön für dieses entspannte Interview!
Somit bleibt nurmehr zu sagen, dass ihr euch dringend das Debütalbum von Hörst reinziehen solltet! Die Rezension lest ihr ---> hier.