Unabhängige Buchbesprechungen |
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Gustav führt während der gesamten Zeit ein kleines Tagebuch, dies ist lebensgefährlich, doch hält es in aufrecht, auch die Liebe und die Fürsorge für seinen Sohn Fritz. Beide machen sich als gute Arbeiter fast unentbehrlich für neu aus dem Boden gestampften Lager, die Produktion für den Endsieg muss laufen. Dennoch stehen beide oft am Rande des Todes, Hunger, Kälte, Verhöre und sadistische Vorgesetzte und Kappos treiben den Holocaust voran. Auch Gruppierungen unter den Gefangenen sind verfeindet, der Schmelztiegel der verzweifelten Seelen aus ganz Europa, Kriegsgefangener und Zwangsarbeitern und politisch Inhaftierter. Fritz folgt seinem Vater in jedes Lager, auch nach Ausschwitz. Je näher das Kriegsende rückt, desto erfolgreicher und eloquenter soll auch die Tötungsmaschinerie der Nazi arbeiten, die Menschenströme, die durch die Lager fließen, diese aber nie wieder verlassen werden, sind unüberschaubar geworden. Täglich müssen auch Fritz und Gustav zum Appell antreten, täglich wird die Ohnmacht greifbarer, heute vielleicht auf der falschen Seite der Gruppe zu stehen, die sich der Kleidung entledigen muss und den letzten Marsch antritt. Auf einem mörderischen Rücktransport durch einen kalten Winter Richtung Deutschland sterben nochmals hunderte Gefangene auf offenen Güterwagen. Fritz kann sich durch einen Sprung vom Zug retten. Sein Vater kommt in ein nächstes Arbeitslager. Nach der Befreiung durch die Engländer und Amerikaner, die solches Leid in den Lagern selbst schwer ertragen können, schlägt Gustav sich nach Wien durch. Wen wird er in der Leopoldstadt wieder sehen? FAZIT: Ein sehr eindrucksvolles Buch, es sollte von so vielen gelesen werden, die auch heute immer noch behaupten, die Shoah hat so nie stattgefunden. Aktueller den je sollte immer wieder daran erinnert werden. Zumal die Zeitzeugen immer weniger werden. Besonders eindrucksvoll sind auch die Familienbilder, so entsteht gleich ein besonders Band zur Familie Kleinmann. Auch die Anmerkungen und Quellennachweise des Autors im Anhang des Buches zeigen die klaren Beweise für den Holocaust. Auch die Personen und Geschehnisse sind dort angegeben. So kann der Leser eine eigenen Recherche starten. Eine klare Leseempfehlung gegen das stumpfe Vergessen und Vertuschen. |
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