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Das GRAND HOTEL – Die mit dem Feuer spielen (Bd.2)

von Caren Benedikt

Inhalt/ Klappentext: Bernadette von Plesow hat schon viel durchmachen müssen, aber das letzte Jahr hat ihr fast zu viel abverlangt. Von ihrem prächtigen Hotel konnte sie alle Schäden abwenden, nicht jedoch von ihre Familie: Ihr Sohn Alexander ist tödlich verunglückt. Die Trauer lastet schwer auf ihr, besonders da sie im Unguten auseinandergegangen sind. Unterstützung erhält sie von ihrer Tochter Josephine, jedoch fällt es Bernadette nicht leicht, sich wieder mit aller Kraft dem Hotel zu widmen. Und plötzlich steht auch noch ein Mann vor der Tür, den sie nur von einer alten Fotografie kennt …

Bernadettes anderer Sohn Constantin, Eigentümer des verruchten Hotels Astor in Berlin, geht hingegen ganz anders mit der Trauer um seinen Bruder um. Er weiß, dass er die Schuld an dessen Tod trägt, wollte sich doch der Kopf der Frankfurter Unterwelt damit an ihm rächen. Constantin kann und will das nicht hinnehmen. Er hat sich einen perfiden Plan ausgedacht, wie er es dem Mörder seines Bruders zurückzahlen könnte und lässt sich damit auf ein gefährliches Spiel ein …

Rezension: Die mit dem Feuer spielen“ bezieht sich in diesem zweiten Band auf alle Familienmitglieder der von Plesows, sei es das Feuer der Liebe, oder sei es das gefährliche Feuer der kriminellen Verstrickungen von Constantin von Plesow in der Berliner und Münchner Halbwelt der Boxwettkämpfe und illegalen Wetteinsätzen und Schmugglerwaren. Er sinnt auf Rache für seinen ermordeten Bruder Alexander. Äußerlich ruhig, aber innerlich voller Schuldgefühle, plant er einen perfiden Rachefeldzug. Aber auch das immer stärkere Glutfeuer der neuen politischen Strömungen im ganzen Land kann dem glänzende Imperium der Hoteliersfamilie enormen Schaden zufügen.
Gemeinsame Anstrengungen, familiäre Wiedervereinigungen und natürlich die starken Frauencharaktere Bernadette, Josephine und Marie halten größere Schäden vom Grand Hotel auf Binz und dem Astor Hotel in Berlin fern.

Auch das Geheimnis um Bernadettes geliebten, verstorbenen Ehemanns wird in diesem Band gelüftet. Die Geschichte dazu führt auf den idyllischen Landsitz der von Plesows, wie immer ein wunderbar bildhaftes Setting von Caren Benedikt. Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit in Sätzen gefassten Gedanke der Hauptprotagonisten. Wunderbar einfühlsam kann man hier den Gedankengängen und Geheimnisse der einzelnen Personen folgen. Natürlich endet auch dieser Band mit einem großen Ereignis, mit dem der Leser nicht rechnet. Nun heißt es warten auf Band 3 die im Jahr 1925 spielt, es gibt bereits eine kurze Leseprobe.

FAZIT: Weitere beeindruckende Episoden aus dem Leben der Familie von Plesow knüpfen an den ersten Band an. Durchaus kann man diesen Band als Einzelband lesen, durch die klaren und angenehmen Erzählstil der Autorin. Auch sind es nicht zu viele Personen und Nebenschauplätze. Allerdings möchte ich als Leserin den ersten Teil der Familiensaga nicht missen. Es ist auch ein sehr abwechslungsreicher Geschichts- und Gesellschaftsunterricht der damaligen Zeit. Auch auf die Mode der Epoche wird diesmal durch eine talentierte junge Schneiderin ein besonders Augenmerk gelegt. Das Buch habe ich relativ zügig durchgelesen, der Spannungsbogen ist sehr gut gehalten.

 
Gesamtbewertung:

Erscheinungstermin: 15.03.21
Genre: Familiensaga
Einband: broschiertes Taschenbuch
Seitenzahl: 512 Seiten
ISBN: 978-3-764-50708-4

Autorin: Caren Benedikt ist das Pseudonym der Autorin Petra Mattfeldt. Sie liebt den Norden, eine steife Brise und das Reisen an die Orte, über die sie schreibt. Nach einer eher nüchternen Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten arbeitete sie als freie Journalistin. Inzwischen ist die Schriftstellerei ihr Hauptberuf. Sie lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von Bremen.

   

Verlag: Blanvalet Verlag

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