Die Wächter
von John Grisham
Inhaltsangabe: In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. Der Mörder hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Zeugen, keine Verdächtigen, kein Motiv. Trotzdem wird Quincy Miller verhaftet, ein junger Afroamerikaner, der früher zu den Klienten des Anwalts zählte. Miller wird zum Tode verurteilt und sitzt 22 Jahre im Gefängnis. Dann schreibt er einen Brief an die Guardian Ministries, einen Zusammenschluss von Anwälten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren. Cullen Post übernimmt seinen Fall. Er ahnt nicht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt.
Rezension:
Grisham greift hier ein sehr brisantes Thema in den USA auf, immer gegenwärtig und oft Stoff für erdrückende TV Dokumentationen: die Ungerechtigkeit der amerikanischen Justiz und Polizeibehörden gegenüber Afroamerikanern.
Doch es gibt die Guardian Ministries, einer Gruppe von Idealisten, die letzte Chance für unschuldige Gefängnisinsassen, doch noch Gerechtigkeit und die Freiheit zu erlangen. Die Rechtsanwälte rollen Cold Cases Fälle wieder auf, ihre Klienten sitzen teilweise schon über 20 Jahre im Zuchthaus.
Einer der Männer, Quincy Miller wendet sich an Cullen Post, Prediger und Anwalt. Miller ist bereits zum Tode verurteilt, er soll einen ehemaligen Scheidungsanwalt erschossen haben. Die Beweislage ist sehr dünn, und wie so oft in den 90er Jahren wurde sehr nachlässig ermittelt. Ein Afroamerikaner gilt auch heute noch als Bauernopfer für Straftaten, die im Umfeld der ärmeren Stadtteile geschehen.
Cullen Post gräbt immer tiefer im Sumpf der ermittelnden Polizeibehörden, er bringt sich damit in äußerste Bedrängnis, schließlich droht der wahre Täter durch seine Ermittlungsrecherchen entlarvt zu werden. Einige Justizmitglieder, ein mächtiges Drogenkartell und korrupte Polizeibeamte haben zu der Falschverurteilung von Quincy Miller beigetragen.
Es kommt zur Wiederaufnahme des Prozesses vor Gericht, am Ende jedoch muss Cullen Post seinen Mandanten im Gefängniskrankenhaus besuchen, wird Quincy seine Freiheit und sein altes Leben noch außerhalb der Gefängnismauern genießen können?
FAZIT:
John Grisham ist in seinem geliebten Metier der Justizthriller. Er lehnt seine Geschichte an die reelle Gruppierung der gemeinnützige Organisation namens „Centurion Ministries“. Grisham greift einen wahren Fall auf, eine gute Mischung aus Cold Cases und True Crime Dokumentationen.
Allerdings ist es sehr schwierig sich in das Buch einzulesen, zu viele Namen, Charaktere, Orte und Begebenheiten. Man muss hochkonzentriert beim Lesen sein. Grisham hat schon einige spannendere Thriller verfasst. Die Wächter sind eher Pflichtlektüre im Mittelfeld von Grishams Werken. Sehr schade bei dem, leider immer noch, brisanten Thema der Gleichbehandlung von Afroamerikanern in den USA. |
