Kultband mit Hits am laufenden Band

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Bremen, 26.04.2019 (Mtr) - Wie fast alle etwas in die Jahre gekommenen Bands eröffnete der fast 79-jährige Südafrikaner Manfred Mann mit seiner 1971 gegründeten legendären Earth Band pünktlich um 20 Uhr das Konzert in der fast ausverkauften Bremer Aladin-Music-Hall. Vom Alter jedoch war von der ersten Minute an überhaupt nichts zu spüren und die Band donnerte mit „Captain Bobby Stout“ vom 1972er Album „Manfred Mann’s Earth Band“ sofort kräftig los. Manfred Mann unter seinem obligatorischen Crocodile-Dundee-Hut versteckt und hinter einer Wand von Synthesizern und Keyboards verschanzt, grinste freundlich ins Publikum, das ihn sofort enthusiastisch begrüßte. Allerdings verließ er seine Festung schon beim zweiten Titel „Spirit In The Night“ und improvisierte auf seinem Synthesizer ein längeres Solo.

Sänger Robert Hart (60), seit 2011 mit dabei, nahm sofort Kontakt zu den Zuschauern auf und überzeugte mit seiner wandlungsfähigen Stimme, die sich auch schon bei „Bad Company“ bewährt hatte. Der Kontakt brach während der gesamten Show auch nicht ab, die Zuschauer ließen sich bereitwillig in das Geschehen durch Aufforderungen zum Mitklatschen und wechselseitige Gesänge einbeziehen. Schlagzeuger John Lingwood und Bassist Steve Kinch legten die Basis für den dynamischen Rhythmus der Band.  Nach „Don’t Kill It Carol“, „Martha’s Madman“ und anderen Hits nahm die Earth Band mit dem durch „Substitute“ von „The Who“ auf der akustischen Gitarre eingeleiteten „Father Of Day, Father of Night“ etwas das Tempo raus, was jedoch der Stimmung im Saal keinen Abbruch tat.

Manfred Mann verließ hierbei zum zweiten Mal seinen Keyboardturm und lieferte sich mit seinem Gitarristen Mick Rogers, der seit Gründung der Band 1971 mit dabei ist, ein heftiges musikalisches Duell. Bei „You Angel You“ griff auch Robert Hart zur Gitarre. Der Song begeisterte durch seinen perfekten mehrstimmigen Gesang und wurde übergeleitet in Bob Dylan’s „For You“.

 

 

Während des gesamten Konzertes wurde Manfred Mann wieder als ungekrönter König der Coversongs bestätigt. So fanden sich in der Setlist überzeugend vorgetragene Versionen von mehreren Songs von Bruce Springsteen, Mike Heron, Bob Dylan, John Simon und Melissa Etheridge.

Er gab allerdings jedem Titel einen eigenen unverkennbaren Touch, der sie von den typischen Coverversionen diverser Tributebands unterscheidet. Bei Springsteens „Blinded By The Light“ hielt es den Meister mal wieder nicht mehr hinter seiner Mauer und auf einem Stuhl sitzend genoß er den lautstarken Beifall und die Gesänge der Zuschauer. Mit „Davy’s On The Road Again“ verabschiedete sich Manfred Mann’s Earth Band von der Bühne, um allerdings von lautstarken Zugaberufen sofort zurückgeholt zu werden.

Mit dem leicht verfremdeten „Do Wah Diddy Diddy“ aus den alten Manfred Mann Tagen in 1964!!!, das allerdings sofort wiedererkannt wurde, erschienen die Erdlinge wieder, um dann dieses hervorragende Konzert nach knapp 2 Stunden mit dem unvermeidlichen „Quinn The Eskimo“ von Bob Dylan zu beenden.