Akustischer Rave-Sound zum Tanzen

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Luhmühlen, 04.08.2018 – Während zur gleichen Zeit in Wacken die Metalgrößen die Massen in Bewegung bringen, ist es ist es hier wie im Kurzurlaub: A Summer´s Tale findet bereits zum vierten Mal statt. Neben den Konzerten gibt es Lesungen, Filme, Vorträge, Workshops und ein großes Kinderprogramm.

Auch musikalisch hatte der Samstag einiges zu bieten: Den Anfang auf der Konzertbühne machten Torpus & The Art Directors. Schöne, eingängige Melodien gab es im Zeltraum von der 39-jährigen australischen Singer-Songwriterin und Gitarristin Kat Frankie.

Das Duo Josephine Vander Gucht und Anthony West alias Oh Wonder aus London begeisterten das Summer´s Tale mit wundervoll melodischen Nummern wie "Body Gold", "Livewire" oder "Dazzle".

Wenn ein dutzend Drummer und Blechbläser aus Hamburg auf der Bühne stehen, dann handelt es sich um Meute. 2015 gründet der Trompeter Thomas Burhorn in Hamburg die erste Techno-Marching Band Deutschlands.

Sie haben von Tuten und Blasen eindeutig Ahnung. Die Blaskapelle spielte ihren eigenen Musikstil mit pumpenden Techno und schallender Blasmusik, die Zuschauer tanzten und gaben viel Beifall.

Eines der ungewöhnlichsten und erfolgreichsten neuen Hamburger Musikprojekte hat seit einigen Jahren immer einen vollen Terminplan. Meute sind eine Band aus elf rot uniformierten Profimusikern. Zu den Mitgründern gehören unter anderem Marco Möller und Hans-Christian Stephan. Sie alle sind Profimusiker.

Möller zum Beispiel spielt Schlagzeug in den Bands von Ina Müller, Revolverheld und Santiano. Stephan hat als Komponist und Arrangeur mit Samy Deluxe, Gregory Porter und der hr-Bigband zusammen gearbeitet. Burhorn, selbst ausgebildeter Jazztrompeter, hat für die Indierocker von Kettcar, die Band Juli und die Rapper von Fettes Brot gespielt..

 

 

 

 

 

Meute gibt der elektronischen Musik etwas, was ihr in Clubs üblicherweise fehlt: die Performance. Man sieht hier, wenn die Bassdrum geschlagen wird. Ihre Neuinterpretationen "Rej“ vom Produzenten-Duo Âme, "Mental Help“ und "Kerberos“ klingen so wuchtig und organisch, als wären die Stücke genau für ein Bläser-Arrangement geschrieben worden.

Man muss Meute einfach mal live gesehen haben. In Deutschland hat sich die Blasmusik in den vergangenen Jahren vom Rumtata-Klischee emanzipiert. Man denke auch an La Brass Banda oder die Münchner Hip-Hop-Bläserkombo Moop Mama.

Einen Mix aus Post-Punk, Synth-Balladen und dunkel angehauchtem Stadion-Rock auch von ihrem neuen im Frühjahr erscheinenden Album gab es von den Editors.

Sänger Kai Wingenfelder war vor zwei Jahren privat mit Familie auf dem Summer´s Tale und wollte danach unbedingt dort auftreten. So kamen die Zuhörer in den Genuß von Klassikern wie "Radio Orchid", "When I'm Dead And Gone" und "Rinding In A Dead Horse" von Fury in the Slaughterhouse. Wir können nur bestätigen, dieses Jahr war es ein richtiges Summer´s Tale- auf deutsch Sommermärchen. Wie Fury schon richtig sangen: „I won't forget these days".