VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

AC/DC: „Power Up“

Ich selbst habe es ja für unmöglich gehalten, dass ich von AC/DC jemals ein neues Album auf den Tisch bekomme, doch manchmal gibt es doch noch Wunder. Nach 6 Jahren ohne Release, den Verlust von Malcolm Young und dem Gehörsturz von Brian Johnson, war überhaupt nicht klar wie die Band nun weiterarbeiten würde. Das sie weiterarbeiten würde wurde spätestens bei dem von vielen Fans als Ausrutscher bezeichnete Versuch mit Axl Rose von Guns n Roses klar.

Nach dieser Sache hatten viele die Band schon abgeschrieben, doch mit „Power Up“ scheint auf einmal alles wieder wie beim Alten. Angus Young (Guitar), Phil Rudd (Drums), Cliff Williams (Bass) und Stevie Young (Rhythm Guitar) haben sich mit Brian Johnson (Vocals) wieder vereint und servieren 45 Minuten klassischen AC/DC- Sound, wie man ihn etwa ab dem Back in Black Album kennt.

Ich muss an dieser Stelle zugeben kein Überfan der Band zu sein, hauptsächlich auf Grund der Axl-Aktion und dem Reiberein Philip Rudds mit dem Gesetz, aber man muss den Legenden einfach ihren verdienten Ruf lassen. Die Tracks liefern noch immer in alter Manier genügend Riffs um die Devilhorns aufzusetzten und etwas abzurocken. AC/DC nehme ich immer als Beispiel für Genialität durch Simplizität her und dieses Album ist wie der Großteil davor wieder ein Beweis, dass die Herren es auch noch in diesem hohen Alter ganz schön drauf haben.

Egal ob „Shot in the Dark“ oder „Systems Down“, man findet so gut wie in jedem Track eine Passage die einen mitsummen lässt und die Melodien sind wieder enorm eingängig. Die Lyrics sind wie immer sehr prägnant und auch „simpel“ gehalten, was deren Aussagekraft jedoch nichts nimmt. Das Album ist jedoch nicht nur ein Beweis dafür, dass die Band noch immer ihr Programm fahren kann, sondern laut den Mitgliedern vorrangig ein Tribute an den Verstorbenen Malcolm Young, für welchen die Bandmitglied noch einmal ein Zeichen setzen wollen.

Das haben sie auf jeden Fall getan und nach so vielen Problemen seit dem Verlust trotzdem eine letzte Show aufzustellen ist eine gebührende Würdigung.

Fazit: Wie vorhin erwähnt bin ich kein großer AC/DC Fan, da jedes Album für mich nach 2 Durchgängen zu Genüge gehört wurde und mich die „Alt-Hits“ eigentlich nur noch nerven. Nichts desto Trotz hat AC/DC hier ein wirklich solides Album geliefert, was angesichts der Umstände beeindruckend ist. Ein derartiges Tribute kann man sich nur wünschen und neben dem harten Rock der Legenden bekommt das Album somit noch eine sehr herzergreifende Seite. Alles in allem schließe ich mich den diversen Kritiker-Kollegen in ihren Wertungen an und vergebe 8 von 10 Punkten für „Power Up“ von ACDC. 

--> Musikvideo: AC/DC - Shot In The Dark

 
Bewertung:

GENRE: Hardrock

TRACKLIST:

1. Realize
2. Rejection
3. Shot in the Dark
4. Through the Mists of Time
5. Kick You When You`re Down
6. Witch`s Spell
7. Demon Fire 
8. Wild Reputation
9. No Man`s Land
10. Systems Down
11. Money Shot 
12. Code Red 

VÖ: 13.11.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Colambia
Vertrieb: Sony
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor