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LAURA-MARY CARTER: „Town Called Nothing“

Was macht Laura-Mary Carter wenn sie nicht gerade mit ihrer Band Blood Red Shoes unterwegs ist? Genau! Sie schraubt an einem eigenen Album. Eben jenes wurde am 03.12.21 veröffentlicht und trägt den Namen „Town Called Nothing“, also „Stadt ohne Namen“. Das Debütalbum der Rockröhre bringt 6 Songs, welche wir nun kurz einmal durchgehen werden.

Begonnen wird mit „Blues not my colour“ und hier bekommt man eine Ladung experimentellen Blues-Rock auf die Ohren. Die Vocals der Sängerin sind absolut verführerisch und passen perfekt auf die auch leicht nach „Country“ klingende Nummer. Auf Platz 2 findet man das etwas verwirrende Lied „Signs“. Der Klang des Songs ist nicht so einfach zu beschreiben, da hier einerseits Lo-Fi-Elemente verbaut sind, aber auch ein massiver Bass im Hintergrund dahinsurrt, während Laura-Mary mit ihrer zarten Stimme über das Gemenge hinweg schwebt. Die massive Base-Drum wirkt wie ein andauernder Herzschlag und treibt die Melodie vor sich hin. Eine wirklich interessante Komposition. Auf Platz vier bekommt man dann „Twon called nothing“ serviert und hier geht es eher „folkig“ zu. Gemütlicher Rhythmus, etwas melancholische Melodie mit Piano und akustischer Gitarre und dazu noch ein recht eingängiger Refrain.

Better On My Own“ folgt mit getragener Melodie und dezent depressiven Lyrics. Interessant ist hier wie mit der Stimme und räumlichen Effekten gespielt wurde. Es wirkt als würde man aus verschiedenen Ecken besungen. Mit „City you live“ werden etwas mystische Töne angeschlagen und viele Hall-Effekte genutzt. Abgeschlossen wird das Erstwerk der Laura-Mary Carter mit dem Song „Ceremony“. In jener Zeremonie bekommt man noch eine dezente Ladung Blues-Rock um die Ohren geschossen.

Fazit: Die ersten 2 Nummern haben mich direkt in den Bann der Laura-Mary Carter gezogen. Ab der 3. Nummer wurde der Bann jedoch gebrochen und mich irritierte die Getragenheit der Melodien. „Town Called Nothing“ und „The City You Live“ waren nicht unbedingt mein Geschmack. „Ceremony“ hat dann zum Abschluss nochmal ausgeholt und mich sozusagen nochmal abgeholt. Dafür, dass es sich hier um eine Debüt-Scheibe handelt, sind die Songs schon sehr gut gelungen. Das Album könnte meinem Geschmack nach etwas mehr „Dampf“ vertragen, bzw. mehr in die Richtung des letzten Songs gehen. Der Groove der zum Abschluss geliefert wird macht richtig Lust auf mehr. Es wäre vielleicht sinnvoller gewesen „Ceremony“ an den Platz von „Better On My Own“ zu setzten und dafür Zuletztgenanntes zum Ausklingen des Albums zu nutzen. Aber ja! Frau Carter wird schon wissen was sie tut, denn schlussendlich ist das Album ja recht gut gelungen. Von mir bekommt „Town Called Nothing“ 6 von 10 Punkten. Ich bin gespannt ob die folgenden Alben etwas peppiger werden.

--> Musikvideo: Laura-Mary Carter - Town Called Nothing

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Blues not my colour
2. Signs
3. Town called nothing 
4. Better on my own
5. The city you live
6. Ceremony

VÖ: 03.12.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Velveteen Records
Vertrieb: Oktober
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor