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COMBICHRIST: „One Fire“

16 Jahre gibt es nun schon ein gewisses Projekt in Atlanta, Georigia, welche von einem verdammt starken Motor angetrieben wird. Das Resultat ist brachialer Industial Metal, welcher immer zu überraschen weiß. Kenner wissen nun schon, dass das folgende Review der neuen Scheibe der Truppe Combichrist gilt und der erwähnte Motor niemand anderer als Andy LaPlegua ist. In der ersten Woche des Monats wurde das neue Teil namens „One Fire“ gedropped und das Feuer breitet sich auch wie gewohnt über die Welt aus. Passend zu einem der heißesten Jahre die ich in meiner Lebenszeit bisher miterleben durfte gibt es auch eine heiße Tour, von welcher ich möglicherweise sogar noch vom Tour-Stop in Wien berichten darf, doch davon werdet ihr noch hören.

Das neue Album wurde zeitlich zunächst etwas verlegt, doch jetzt wo es angekommen ist, hat es wieder gut eingeschlagen. Die Band, falls man Sie so nennen kann, wurde ursprünglich von LaPlegua ins Leben gerufen, hat jedoch über die Jahre in Form von Solo-, Trio-, Qartett-, Quintett- und auch sogar Sextett ihre Tracks live zum Besten gegeben. Diese Flexibilität ist sehr außergwöhnlich, macht aber eben auch etwas den Charme von Combichrist aus. Nachdem die Band mittlerweile zu den Big-Playern zählt, ist es vorstellbar, dass LaPlagua bei diesem Album nicht alles selbst erarbeitet hat. Die Herren Nick Rossi, Eric 13, Eliot Berlin und Will Spodnick haben diesmal einen großen Teil der Arbeit übernommen. Das Resultat lässt sich auf jeden Fall hören und sehen.

Die Band liefert nicht einfach 13 Tracks und gut ist`s, sondern legen noch eine Bonus CD und Remix CD drauf, bei welchen, zum Beispiel auf der Remix CD, Remixes von Flynt Flossy, Giganator und Rave The Reqviem zu hören sind. Die Tracks selbst sind gewohnte Härte mit einer feinen Ladung Industrial und man kann sagen was man will, doch bei diesem Album trifft der altbekannte Satz: „Zu viele Köche verderben den Brei“ mit Sicherheit nicht zu. Lyrisch dreht sich der Großteil um Hass, Tod und Gleichartigem und die Vocals sitzen sehr fein im Mix. Die experimentelle Art der Band ist unüberhörbar und am Besten kommt dies beim Cover des Dead Kennedy Tracks „California Uber Alles“ zum Vorschein.

FAZIT: Um auf das Dead Kennedy Cover gleich nochmal zu sprechen zu kommen: VERDAMMT NICE!!! Als alter Fan der Band war ich vorerst etwas verunsichert, doch Combichrist haben da wirklich fein geliefert. Generell muss ich sagen, dass das Album einiges an Dampf beinhaltet und dass ich mich schon enorm auf den Gig in Wien freue. Der Aufbau der Tracks regt enorm zum Tanzen aber auch Moshen an und die Mixtur aus Metal und Industrial war in meinen Augen immer schon sehr cool. „Last Day“ hat es mir mit seinem 90er lastigem Sound sehr angetan, doch ehrlich gesagt würde ich gern bei jedem Track am liebsten los raven. Insgesamt ein wirklich gut gelungenes Album, welches von mir mit dementsprechenden 9 von 10 Punkten gefeiert wird. Diesmal gibt es eben nur 9, da ich eben diese Leistung von Combichrist gewohnt bin. 

--> Musikvideo: Combichrist - Hate Like Me

 
Bewertung:

GENRE: Industrial Metal

TRACKLIST:

1. Intro
2. Hate Like Me
3. Broken United
4. Guns At Last Dawn
5. Lobotomy
6. One Fire
7. Bottle of Pain
8. 2045
9. Interlude
10. Understand
11. California Uber Alles
12. Last Days Under The Sun
13. The Other

VÖ: 07.06.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Out of Line Music
Vertrieb: Out of Line Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor