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ROGER DALTRAY: The Who`s Tommy Orchestral“

Als Sohn einer Frau, welche in ihren Teenager-Jahren noch die Texte von The Who ins Deutsche übersetzt hat, war es irgendwie klar, dass ich zum neusten Werk der verbliebenen Herren unter der Führung von Roger Daltrey Stellung nehme. Wie ihr euch vorstellen könnt bin ich dank meiner Mom mit der Musik von The Who aufgewachsen und daher habe ich mich gefreut von einer neuen Auflage des Albums „Tommy“, welches ursprünglich 1969 als Doppelalbum released wurde, hörte.

Das pompöse Konzeptalbum, welches man korrekter Weise als Rock-Oper bezeichnen muss, ist eben für seine orchestralen Passagen bekannt. 1972 gab es eine Version dieses Albums in welchem The Who vom London Symphony Orchestra, unter der Leitung von Davis Measham, unterstützt. Satte 37 Jahre später gibt es nun eine nigel nagel neue Auflage dieses Meisterwerks. Die Besetzung der „The Who live“ Truppe, bestehend aus Simon Townshend (Vocals, Guitar), Frank Simes (Guitar), Scott Devours (Drums), Jon Button (Bass), Loren Gold (Keyboards), hat sich mit dem Budapest Scoring Orchestra, welches diesmal von David Campbell orchestriert und von Keith Levenson geleitet wurde, zusammengetan und miteinander dem doch mittlerweile betagten Werk wieder etwas Leben einzuhauchen. Dies hat auch wirklich wundervoll funktioniert. Schon bei „Overture“ merkt man, dass sich in der Welt des Recordings so einiges getan hat, seitdem das Original erschienen ist.

Die heutigen Möglichkeiten eines Tontechnikers geben den Aufnahmen eine Brillanz, welche mit den älteren Aufnahmen einfach nicht vergleichbar ist. Die Arrangements klingen sehr voll und wirken sehr frisch. Aufgenommen wurde einerseits in der Heimatstadt des Orchesters, andererseits im geschichtsträchtigen Bethel in New York, wo vor 50 Jahren das legendäre und einzig wahre Woodstock Festival stattgefunden hat, doch dazu kommen wir ein anderes Mal.

FAZIT: Dank meiner Mutter kannte ich die 1972er Version des Albums, doch ich hatte immer nur Teile gehört und noch nie das Werk in seiner Gesamtheit. Mit dieser Version habe ich endlich einmal das Gesamtwerk in richtiger Reihenfolge gehört und bin unglaublich begeistert. Die Fusion von Klassik und Rock hat mich schon immer angesprochen, doch hatte ich bisher immer Jethro Tull vorgezogen, doch nun hat sich dieses Album hinzugesellt. Herr Daltrey und seine Kollegen wissen schon ganz genau was sie da tun und das Orchester hat auch zu 100% geliefert. Ein Dankeschön an alle Mitwirkenden für eine gelungene Neuauflage einer Perle der Rock-Geschichte, welche hoffentlich auch bei einigen jungen Hörern wie mir ankommt. Somit gibt es 10 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Roger Daltrey – Pinball Wizard

 
Bewertung:

GENRE: Orchestral Rock

TRACKLIST:

1. Overture
2. It's A Boy
3. 1921
4. Amazing Journey
5. Sparks
6. Eyesight To The Blind
7. Christmas
8. Cousin Kevin
9. The Acid Queen
10. Do You Think It's Alright
11. Fiddle About
12. Pinball Wizard
13. There's A Doctor
14. Go To The Mirror
15. Tommy, Can You Hear
16. Smash The Mirror
17. Refrain - It's A Boy
18. I’m Free
19. Miracle Cure
20. Sensation
21. Sally Simpson
22. Welcome
23. Tommy's Holiday Camp
24. We're Not Gonna Take It

VÖ: 14.06.2019
Format: CD / Digital
Label: Polydor
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor