VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

HARAKIRI FOR THE SKY: „Mære"

Schauen wir einmal wieder ins momentan etwas verschneite kalte Österreich. Von dort wird es am 19.02.2021 ein Album geben, welches von vielen Fans der düsteren Klänge schon heiß erwartet wird. Die Rede ist von „Maere“, dem nun 5. Studioalbum der Post-Black-Metal Pioniere Harakiri for the Sky, welche in der österreichischen Metal-Szene einfach nicht mehr wegzudenken sind.

Seit 2011 bringt das Duo, bestehend aus M.S. (Komposition) und J.J. (Vocals/Lyrics), gewaltige Soundlandschaften zu Gehör, welche einen einerseits richtig wegblasen, aber ebenso in Trance versetzen können. Mit satten 80 Minuten Spielzeit ist „Maere“ definitiv kein Album für den schnellen Spaß unterwegs, wenn auch J.J. seine Texte gerne „on the road“ schreibt. Dazu aber mehr im Interview welches ich mit Ihm führen durfte.

Begonnen wird das Gemetzel mit dem Song „I, Pallbearer“, welcher zu Beginn Spannung aufbaut und dann mit feinen Blast-Beats und brachialer Double-Bass loshämmert, bis ein ruhiges Piano den Track abschließt. Zu diesem Song findet ihr auch ein sehr ausdrucksstarkes Video, welches mit seinem Stil nicht besser zur Musik passen könnte. „Sing for the damage we`ve done“ folgt mit ähnlich hartem Beat und feiner Melodie, wenn auch die Guestvocals von Alcest Sänger Neige ein spezielles Schmankerl in der Nummer sind. Textlich hat J.J. viele Melancholie triggernde Themen verarbeitet, welche definitiv zum Nachdenken anregen. Genauer darauf einzugehen würde den hier gegebenen Rahmen sprengen, da schon fast jeder Text seine eigene Review verdient hätte.

Aber bevor J.J. zu sehr gelobt wird sei M.S.`s Kompositionskunst auch hervorgehoben, denn für mich ist „Maere“ eines der bisher abwechslungsreichsten Alben der Band. Die harten Rhythmen geben trotz ihrer Stärke genug Raum für die diffizilen Melodien und es klingt einfach sehr ausgewogen. An dieser Stelle sei auch ein Lob an den Produzenten Daniel Fellner ausgesprochen! Die Transparenz des Klangbildes ist wirklich erste Sahne.

Neben der vorhin erwähnten Kooperation mit Neige hat die Band für den längsten Track „I`m all about the dusk“ einen meiner absoluten Lieblingsdrummer, nämlich Kerim „KRIMH“ Lechner (Septic Flesh / Live-Behemoth uvm.), ins Boot holen können und das Resultat ist ein absoluter Ohrenschmauß. Da ich nun genug „Names-gedroped“ habe, sei auch noch auf die unbekannte Stimme von GAEREA hingewiesen, welche man in „Silver Needle // Golden Dawn“ vernehmen kann.

Ich bin gespannt wann das Rätsel um die dahintersteckende Person gelöst wird. Egal welchen Song man auf diesem Album anspielt, man wird sofort in den Bann von Harakiri for the Sky gezogen und nicht mehr losgelassen, bis der letzte Ton verklungen ist.

Fazit: Wie kann man nun „Maere“ insgesamt beschreiben? Ein absolut feines Post-Black-Metal Album, welches textlich und musikalisch auf so gut wie allen Ebenen liefert und beeindruckt. Hut ab meine Herren, ihr habt es wieder einmal geschafft eine Scheibe rauszuhauen, welche definitiv ein Muss für alle Fans des Genres ist. Somit gibt es nur eine Punkteanzahl die ich hier vergeben kann: 10 von 10!

 
Bewertung:

GENRE: Post-Black Metal

TRACKLIST:

1. I, Pallbearer
2. Sing for the damage we`ve done
3. Us against december skies
4. I`m all about the dusk
5. Three empty words
6. Once upon a winter
7. And oceans between us
8. Silver Needle // Golden Dawn 
9. Time is a Ghost
10. Song to say goodbye

VÖ: 19.02.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: AOP Records
Vertrieb: AOP Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: Harakiri For The Sky - Sing For The Damage We've Done feat. Neige // Alcest

  Interview mit J.J. von Harakiri for the Sky