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KOVACS: "Child of Sin"

Kommen wir einmal zu etwas Jazz! Am 13.01.2023 hat die mittlerweile gut etablierte Sängerin Sharon Kovacs ihr drittes Studioalbum veröffentlicht und mit einer bestimmten Nummer mein Interesse geweckt. Dazu später mehr. Mit "Shades of Black" begann 2015 die musikalische Reise der aus den  Niederlanden stammenden Sängerin und drei Jahre darauf wurde direkt mit "Cheap Smell" nachgelegt. Beide Alben haben eine interessante Dynamik, doch das neue Album bringt einen etwas interessanteren Stil.

In Kooperation mit Jonathan Quarmby hat Kovacs die insgesamt 10 Track komponiert und produziert und das Resultat lässt sich definitiv hören! Begonnen wird mit "Fragile" und der Titel passt sehr gut zu der ruhigen Komposition bestehend aus Piano, Streichern und der unvergleichlichen Stimme von Kovacs, welche auch mit dem vorgetragenem Text berührende Fragilität darlegt.

Nach dem Opener wird es mit "Goldmine" etwas bewegter und die perkussiven Elemente bringen eine motivierende Wirkung. Der dritte Song des Albums ist eben jene, auf welche ich zu Beginn angespielt habe, denn in "Child of Sin" findet man überraschender Weise Till Lindemann im Duett mit Kovacs. Die Nummer ist wirklich gelungen, denn die rohe Stimme von Till wirkt in Kombination mit der warmen Rauchigen von Kovacs perfekt zusammen. Nach der eher depressiven Nummer geht es mit "Bang Bang" weiter und hier bekommt man eine etwas hitzige Lovestory serviert.

Mit "Freedom" wird es auf orientalische Weise mystisch, bis wieder das Thema Liebe in "Love Parasite" zum Vorschein kommt. Die etwas verträumte Nummer gleitet mit süßer Melodie dahin, während die warme Stimme von Kovacs einen in den Bann zieht. Etwas träger und mystischer wird es dann wieder in "Not scared of giants". Mit nicht weniger Melancholie geht es dann in "Motherless Boy" weiter, wenn auch hier die Geschwindigkeit eine gewisse hetzende Wirkung hat. Man fühlt sich beim Hören etwas als würde man verfolgt werden. Mit "High Tide" wird dann vor dem Ende mit "Mama" nochmal etwas entschleunigt. Der stetige Beat wirkt ab einem gwissen Punkt etwas einschläfernd, doch "Mama" macht das Gesamte zum Abschluss wieder wett.  

Fazit: Wie man eben so sagt: "Alle guten Dinge sind 3" und das trifft in diesem Falle sicherlich zu. "Child of Sin" ist ein wirklich gelungenes Album, welches nicht zur zeigt wie stark die Stimme von Kovacs ist, sondern ebenso darlegt welch interessante Kompositionen die Künstlerin aus dem Ärmel schütteln kann. Ich bin wirklich beeindruckt und vergebe satte 10 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Kovacs & Till Lindemann - Child Of Sin

 
Bewertung:

GENRE: Jazzpop

TRACKLIST:

1. Fragile
2. Goldmine
3. Child of Sin ft. Till Lindemann
4. Bang Bang
5. Freedom
6. Love Parasite
7. High Tide
8. Motherless Boy
9. Not Scared Of Giants
10. Mama

VÖ: 13.01.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: WolfRecordings-
Vertrieb: H`Art
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensent: Gregor