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MANTAR: „Grungetown Hooligans II“

Ach…. Die Kollegen von Mantar wissen doch immer wie sie ihre Fans etwas aufheitern. Bevor ich darauf genauer eingehe sei schon mal vorab gesagt, dass ich mich für dieses „Schmankerl“ bei der Band bedanken möchte. Die Scheibe hat mir wirklich ein Grinsen ins Gesicht gezaubert!

Erinç Sakarya (Drums/Vocals) und Hanno Klänhardt (Guitar/Vocals) sind ein unvergleichlises Hamburger Duo, welche nun schon seit 2012 die Bühnen Europas zerlgegen. Um die Wartezeit auf´s nächste Album etwas erträglicher zu machen, haben die 2 Herren ein "Mini-Cover-Album" rausgehauen welches feiner nicht sein könnte. Mantar bewegt sich musikalisch ja recht stark im Sludge-Metal und mit dem Release "Grungetown Hooligans II" wird uns nun dargelegt, welche Truppen die Musiker dahinter so geprägt haben. Aufmerksame Leser dürften bemerkt haben, dass die Scheibe eine 2 am Ende hat, was gar verwunderlich ist, da man Teil 1 nicht findet.

Die Geschichte dahinter ist sehr erheiternd, denn das Duo hat die erste Version der Scheibe aus Versehen gelöscht und sich dann gedacht, dass man das Teil gleich richtig als Teil 2 betitelt. Abgesehen davon wie witzig das ist, zeigt es auch, dass Mantar sehr detailverliebt sind. Ein weiterer kleiner Gag diesbezüglich lässt sich bei der Formatierung des Covers finden = 666px x 666px = EVIL! Bevor ich vor Freude über diese Spielerein abgleite sollten wir uns einmal die Tracks genauer ansehen.

Begonnen wird mit "The Bomb" von L7, von welchen weiter auch "Can I Run" vertreten ist. Die ranzigen Versionen von Mantar fetzen für mich sogar etwas fetter als die Originale. „Puss“ von The Jesus Lizzard wird direkt draufgehauen und bringt schone etwas mehr melodischere Klänge, wenn auch „Can I run“ auch eine recht eingängige Melodie besitzt. „100%“ haben die Herren bei der Produktion jedenfalls gegeben und das dazugehörige Cover prügelt so richtig böse. Bei Covers sind ja meist die Vocals und vor allem wie der Covernde jene interpretiert, speziell interessant und bei „Ghost Highway“ war ich etwas skeptisch, aber im Endeffekt ist das Mazzy Star Cover immens gut gelungen. Die verbleibenden Cover sind „Bruise Violet“ von Babes In Toyland, 7 Year Bitch`s „Knot“ und „Who You Drivin` Now“ von meinen geliebten Mudhoney.

FAZIT: Hut ab! Verdammt geile Cover und eine gebührende Revitalisierung dieser mitunter fast vergessenen Tracks. Wenn ich daran denke, dass ich beim Erwähnen von Mudhoney als eine der größten Grunge Bands überhaupt schief angesehen werde, aber dann eine meiner Lieblings-Sludge-Truppen etwas von Ihnen zu Gehör bringt, fühle ich mich schwer bestätigt. Bevor ich hier jetzt aber noch weiter wie ein kleiner Fanboy Komplimente von mir gebe, vergebe ich einfach 10 von 10 Punkten für Mantar`s „Grungetown Hooligans II“. 

--> Musikvideo: MANTAR - "Ghost Highway"

 
Bewertung:

GENRE: Metal/ Punk

TRACKLIST:

1.The Bomb
2.Puss
3.100%
4.Ghost Highway
5.Can I Run
6.Bruise Violet
7.Who You Drivin`Now
8.Knot

VÖ: 26.06.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Brutal Panda Records
Vertrieb: Oktober Promotions
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

  --> MANTAR: „The Modern Art Of Setting Ablaze“