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TOM MORELLO: „The Atlas Underground Flood“

Es klingt zwar komisch, aber hier und da war die Pandemie gar nicht so schlecht, wenn es um Musik geht. Ich habe nun schon des Öfteren vernommen, dass viele Musiker im Lockdown zu interessanten Kooperationen gekommen sind und am 03.12.21 hat Tom Morello, der Mitbegründer von Rage Against The Machine, Audioslave und Prophets of Rage, genau so eine Kooperation veröffentlicht. Genau genommen handelt es sich bei dem Album namens „The Altas Underground Fire“ um insgesamt 12 Kooperationen, welche auf ein Album gebündelt wurden.

Interessant ist daran, dass Meister Morello sich etwas vom von ihm eher bekannten Rock entfernt hat und schon im Opener namens „A Radical in the Family“ mit San Holo in eher elektronische Gefielde gewagt hat. Im zweiten Track „Human“, in welchem Barns Courtney zu hören ist, geht es dann zwar auch noch elektronisch zu, jedoch mit etwas  mehr „Rock-Attitude“. Mit Nathaniel Rateliff, Jim Jones und Chipotle Joe geht dann in „Hard Times“ ganz schön die Post ab, bis mit „You`ll Get Yours“ mit X Ambassadors etwas sanftere Klänge angeschlagen werden. „I Have Seen The Way“ bringt dann wieder etwas Druck mit interessantem Build-Up und einer wirklich komischen Mixtur aus Rock und House-Music. Wenn man nicht wüsste, dass Kirk Hammett hier mit seiner Gitarre mitgeholfen hätte, würde man es kaum glauben. Dr. Fresh und Alex Lifeson waren bei dem Track auch mit von der Partie und das Resultat ist zwar etwas komisch, aber auch irgendwo sehr mitreißend.

Speziell interessant wird es dann mit „The Lost Cause“, denn hier hat sich Morello mit Manchester Orchestra zusammengetan und eher im Brit-Pop etwas herumprobiert. Der Sound ist für Morello ungewohnt sanft, doch eigentlich wirkt kein einziges Lied am Album wie ein typisches Tom Morello Lied. „The Maze“ mit Andrew McMahon in the Wilderness ist auch sehr ruhig unterwegs und stellt in der Mitte des Albums eine nette Pause dar.

BreakCode beteiligten sich beim folgenden Song namens „Ride At Dawn“, welcher in Kombination mit „Raising Hell“, in welchen man Ben Harper hören kann, wieder das Feuer aufflammen lässt. „The Bachelor" mit IDLES wirkt auch enorm heftig, bis „Parallels“ mit Jim James wieder etwas Ruhe ins Spiel bringt. Abgeschlossen wird das Album mit dem genialen Track „Warrior Spirit“, in welchem man Rodrigo y Gabriela vernehmen darf.

Fazit: Ich hatte schon Sir Elton John für seine interessante Kooperationsarbeit gelobt und genau dieses Lob muss ich diesmal in gleicher Stärke am Tom Morello richten. Ich hatte mir bei dem Album etwas komplett anderes vorgestellt, als schlussendlich geliefert wurde. Das Album ist enorm abwechslungsreich, zeigt einige interessante Spielarten der Gitarre und wirkt in sich wiederum absolut stimmig. Etwas mehr Vocals hätten dabei sein können, doch auch ohne jenen ist die Scheibe simpel fein. Somit gibt es dafür 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Tom Morello - Raising Hell feat. Ben Harper

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. A Radical in the Family (feat. San Holo)
2. Human (feat. Barns Courtney)
3. Hard Times (feat. Nathaniel Rateliff, Jim Jones, and Chipotle Joe)
4. You'll Get Yours (feat. X Ambassadors)
5. I Have Seen the Way (feat. Alex Lifeson, Kirk Hammett, and Dr. Fresch)
6. The Lost Cause (feat. Manchester Orchestra)
7. The Maze (feat. Andrew McMahon in the Wilderness)
8. Ride At Dawn (feat. BreakCode)
9. Raising Hell (feat. Ben Harper)
10. The Bachelor (feat. IDLES)
11. Parallels (feat. Jim James)
12. Warrior Spirit (feat. Rodrigo y Gabriela) 

 

VÖ: 03.12.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: M+Pop Records
Vertrieb: Redeye
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor