NATHAN GREY: „Rebel Songs“
Nathan Gray ist als Sänger von Boysetfire definitiv kein Unbekannter in der Welt der Musik. Am 17.12.2021 hat der Herr seine nun 3. Solo-Platte mit unter dem Namen „Rebel Songs“ herausgebracht und die darauf enthaltenen 12 Tracks sollen hier nun Thema sein. Simpel auf die Songs einzugehen würde hier nicht reichen, da Herr Gray mit jenen neben introspektiven Themen auch stark politische Themen anspricht. Einerseits enthält dieses Album Songs, welche sich mit Themen wie Solidarität, Zusammenhalt und Reflexion beschäftigen, andererseits hat Nathan Gray auch seine Ansichten hinsichtlich der „Spaltung der Gesellschaft“ in diesen Liedern verbaut. Gray meint hier nicht eine duale Spaltung, sonder die generelle Spaltung in jeweilige Sozialisationsgruppen.
Klarer wird dies, wenn man das Presseschreiben zitiert: „Die Pandemie zeigte, wie unglaublich unterversorgt bestimmte Gruppen sind – Frauen, People of Color, die untere und die mittlere Schicht, Obdachlose, die LBGTQIA+ -Menschen. Jeden Tag sahen wir, wie sie in gefährliche verletzliche Situationen geführt wurden und es brach mir mein Herz, die Spaltung der Menschen zu sehen.“ Man kann also sagen, dass man in den Texten der Songs des Albums eher für Gray wichtige emotionale Themen findet.
Aber genug von den Themen der Texte hin zur Musik selbst. Neben den Vocals von Nathan Gray findet man auch die Stimme des allseits beliebten Sänger Tim Mcllrath, welchen man durch seine Truppe Rise Against kennt. Wenig überraschend lassen sich die Songs als Mixtur typischer Punk-Rock-Riffs beschreiben, welche von der Intensität her gut mit den Messages der Songs übereinstimmen. Hier und da schlägt auch ein leichter Old-School-Rock`n`Roll wie beispielsweise in dem Song „No Pasaran“ hervor. Hinsichtlich der Dynamik des Albums im Gesamten gesehen kann man sagen, dass das Album stark beginnt und zum Ende hin etwas „softer“ wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der vor dem letzten Track kommende Song „Grace“. Hier bekommt man eine schon fast popig verträumte Ladung entgegen geschossen. Mit „That Said“ wird das Album sehr ruhig und fast schon melancholisch abgeschlossen.
Fazit: Nach dem etwas interessanten Presseschreiben war ich gespannt was für brisante politische Ansichten in den Songtexten propagiert werden würden, doch schlussendlich fand ich, dass die Messages nicht gerade überdurchschnittlich politisch waren. Man könnte jeden Text als wohlgemeinten Appell an den Hausverstand verstehen. Musikalisch wird zwar abwechslungsreich geliefert, jedoch hätten die Gitarren für meinen Geschmack etwas härter sein können. Alles in allem hat Nathan Gray mit „Rebel Songs“ ein Album veröffentlicht, welches den Boysetfire-Fans sehr gut gefallen dürfte. Für mich ist es etwas zu ruhig geworden und daher vergebe ich 7 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: NATHAN GRAY feat. TIM MCILRATH - Rebel Songs
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