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THE NEW ROSES: „Sweet Poison“

Wenn es eine Hard Rock Band in Deutschland gibt, welche es geschafft hat binnen kürzester Zeit mit Legenden des Genres zu konzertieren, dass ist das definitiv The New Roses. Die 2007 in Wiesbaden gegründete Band, lieferte von 2013 an vier massive Alben und am 21.10.2022 wurde mit „Sweet Poison“ die fünfte Scheibe nachgeschossen.

Begonnen wird das neue Werk mit „My kinda crazy“ und hier wird direkt klargestellt wie „crazy“ die Truppe wirklich ist. Mit einem leicht Boston-artigen Intro wird in ein schon fast Motley Crue-artiges Riff übergeleitet, bis dann im Refrain eine „Mitsing-Passage“ losbricht, welche etwas an Alice Cooper erinnert. Mit „Playing with fire“ geht es dann im feurigen Hard-Rock-Stil weiter, bevor mit „All I ever needed“ eine Ballade losgetreten wird, welche verständlich macht, warum The New Roses perfekt als Opener für Bon Jovi wäre. Hier schwingt ein gewaltiger Touch Country mit, wenn auch der Refrain enorm an eine Bon Jovi Nummer erinnert. Textlich werden bis hier hin die klassischen Themen von Lebensfreude, Verrücktheit und Liebe behandelt.

Im Anschluss wird es textlich gesehen nicht viel komplexer, abgesehen davon, dass sich die Themen Selbstbewusstsein, Tod und Zugehörigkeit beimengen. „Usual Suspects“ biegt nach der ruhigen Ballade mit mächtigem Druck um die Ecke. Hier wird man wieder von schnellen Gitarren und deftigen Drums versorgt. „Warpaint“ legt anschließend noch einen Zahn zu, bevor „Dead of the night“ vom Rhythmus her etwas verspielter wird. Das Mainriff zieht einen direkt in den Song und lässt einen auch nicht mehr los. Mit „True Love“ wird nochmals eine ruhige Ballade geliefert.

Das Thema der Liebe bleibt in „1st Time for Everything“ und „Sweet Gloria“ beständig, wenn auch zweitgenannter Song wieder mit schnellem Beat und klassischen Rock-Riffs aufwartet. „The lion in you“ liefert etwas mehr Groove als sein Vorgänger, bis das Album mit „The Veins of this Town“ hymnisch abgeschlossen wird.

Fazit: Bei Hard-Rock bin ich meist etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich die hymnischen Passagen sehr fein, doch wenn in Folge zu süßliche Balladen geliefert werden, bin ich kein großer Freund davon. The New Roses haben es auf diesem Album geschafft, die Dynamik zwischen diesen beiden Aspekten ausgewogen hinzubekommen. Die Riffs motivieren zum Headbangen, die Refrains zum Mitsingen und insgesamt kann man sich gut vorstellen, dass diese Songs live wirklich viel Spaß machen. Im Großen und Ganzen haben The New Roses mit „Sweet Posion“ beeindruckend dargelegt, warum sie momentan eine der größten Bands des Genres sind! Daher vergebe ich insgesamt 9 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: THE NEW ROSES - My Kinda Crazy

 
Bewertung:

GENRE: Hard Rock

TRACKLIST:

1. My kinda crazy 
2. Playing with fire
3. All i ever needed
4. The usual suspects 
5. Warpaaint
6. Dead of the night
7. True love
8. 1st time for everything 
9. Sweet gloria
10. The lion in you 
11. The vein of this town

VÖ: 21.10.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor