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PARADISE LOST: „Obsidian“

Kommen wir zu einer mittlerweile etwas älteren Band, welche mit ihren düsteren Melodien schon die ein oder anderen Nachfolger beeinflusst hat. Die Rede ist von der aus Halifax stammenden Metal Band Paradise Lost, welche 1988 in Halifax, England, gegründet wurde. Am 15.05.20 veröffentlicht diese berühmt berüchtigt düstere Truppe ihr 16. Album „Obsidian“, welches von den Fans schon heiß erwartet wird. Ich selbst hätte die Band eigentlich diesen Monat noch live sehen sollen, doch dank Corona bleibt es vorerst einmal bei einem Review.

Die neue Scheibe startet mit dem Song „Darker Thoughts“ und dieser Einstieg zeigt sich noch recht ruhig. „Fall from grace“ wird dann schon wesentlich böser und die Vocals klingen fein brachial. „Ghosts“ startet dann auf Platz drei mit einem netten Kick und Fuzz-Bass Intro, während eine Gitarre einen ähnlichen Sound wie jene in The Cure`s „Fascination Street“ liefert. „The Devil Embraced“ gestaltet sich die erste Hälfte recht moderat und eskaliert dann gen Ende hin mit einem umwerfenden Gitarrensolo. „We`re all forsaken“ heißt es in dem Track „Forsaken“, was in Anbetracht der globalen Lage wirklich nicht besser passen könnte. Im Track „Serenity“ kommt die etwas ranzigere Seite der Vocals von Nick Holmes zum Vorschein, während Gregor Mackintosh (Guitar), Aaron Aedy (Guitar), Stephen Edmondson (Bass) und Waltten Väyrynen (Drums) einen düsteren Groove vorlegen.

„Ending Days“ liefert eine schon fast hypnosierende Mischung aus mäßigem Groove und melancholischer Melodie, während die Vocals sanft umgarnen. Song Nummer 8 „Hope Dies Young“ zeigt sich etwas höhenlastiger und erinnert mich persönlich etwas an Typ-0-Negative. Die Vocals erinnern hier teilweise auch an Depeche Mode und Konsorten, wenn mir auch The Mission irgendwie beim Hören in den Sinn gekommen ist. Mit dem Song „Ravenghast“ wird das Album abgeschlossen und in jenem wird über 5 Minuten alles zelebriert, was man in den vorherigen Tracks vernehmen konnte, wenn auch etwas langsamer. Ruhige düstere Melodien mit cleanen oder auch verzerrten Vocals und einem recht gezogenen aber mächtig wirkendem Rhythmus.

FAZIT: Wie schon zu Beginn erwähnt wollte ich mir diese Band einmal live gönnen und ehrlich gesagt ist dieser Wille nach dem Hören dieses Albums umso stärker geworden. Dass die Band einige Genrekollegen beeinflusst hat ist nicht von der Hand zu weisen und ich selbst habe in dem Album einiges gefunden, was sich möglicherweise auf die ein oder andere Art in meiner Musik wiederfinden wird. Im Großen und Ganzen ist das Album wirklich verdammt fein geworden und Paradise Lost sind und bleiben Meister der düsteren Musik. Somit gibt es 9 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: PARADISE LOST - Fall From Grace

 
Bewertung:

GENRE: Gothic/ Metal

TRACKLIST:

1. Darker Thoughts
2. Fall from Grace
3. Ghosts
4. The Devil Embraced
5. Forsaken
6. Serenity
7. Ending Days
8. Hope Dies Young
9. Ravenghast

VÖ: 15.05.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor