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AXEL RUDI PELL: „Sign of the times“

Seit 1981 ist ein gewisser Gitarrist nicht mehr aus der Hard-Rock und Metal Szene wegzudenken. Axel Rudi Pell hat schon  mit seiner Trupper Steeler seinen Weg vorbereitet und mit seinem weitere Soloprojekt richtig abgeräumt. Über die Jahre hat sich die Besetzung schon einige Male geändert, doch das hat die Musik irgendwie immer frisch gehalten. Nun gibt es am 08.05.20 wieder etwas auf die Ohren, nämlich das neue und nun schon das 18. Album namens „Sign of the times“. Die Zeichen der Zeit wird der auf den 60er zugehende Musiker langsam schon merken, doch musikalisch besteht ja immer die Möglichkeit, das die Werke und Musiker über die Zeit reifen wie ein guter Wein.

Der aus Bochum stammende Gitarrist startet mit seiner Truppe mit dem Track „The Black Serenade“ und jener zeigt sich als imposantes Intro. Klarerweise steht schon hier der Gitarrensound im Mittelpunkt man und hört schon hier, dass man sich auf das Können von Axel Rudi Pell verlassen kann. An seiner Seite hört man hier Johnny Gioeli (Vocals), Fredy Doernberg (Keyboards), Volker Krawczak (Bass) und Bobby Rondinelli (Drums). „Bad Reputation“ könnte vom Namen her leicht mit dem Thin Lizzy Klassiker verwechselt werden, liefert jedoch eine klassische Rock Nummer die an motivierende Sommer-Rock-Hits erinnert. Der titelgebende Track „Sign of the Times“ bringt ein interessantes Keyboard-Intro, welches von der Gitarre zerfetzt wird, welche wiederum das Mainriff startet. So stampft die Nummer vor sich hin und fordert einen zum Headbangen heraus. Die von Gioeli gelieferten Vocals sind wirklich sehr fein, haben eine gewaltige Stärke in der Höhe und liefern ein sehr authentisches 80er-Feeling.

„The End of the Line“ könnte auch wieder mit der Metallica Nummer vom Namen her verwechselt werden, liefert aber im Vergleich zu jener wesentlich mehr Groove und Gefühl. Der Track ist ein klassischer „On-the-Road“-Track der Verlangen nach weiten Straßen und brüllenden Motoren provoziert. „As blind as a Fool can be“ kann man als gekonnte Rock-Ballade mit einem ausgezeichneten Solo und feinen Orgel-Passagen bezeichnen. „Wings of the Storm“ steigt dann wieder aufs Pedal und liefert einen mitreißenden Groove. Mit einer coolen Vocal-Harmonie wird dann „Waiting for a call“ gestartet und lyrisch eine altbekannte Liebesproblematik angesprochen. Generell bringen die Lyrics Themen mit welchen so gut wieder jeder etwas anfangen können sollte.

FAZIT: Ich bin bei Heavy-Metal aus Deutschland immer etwas zwiespältig, da mir die Klassiker, um keine Namen zu nennen, oft zu monoton sind. Dies kann ich bei Axel-Rudi-Pell nicht behaupten, da es sich um lupenreinen 80er-Metal handelt, der sich auch noch im klaren ist, was so in den 70ern mit Orgel etc. erarbeitet wurde.  Hier und da musste ich an Deep Purple denken und das kann nur gutes heißen. Insgesamt bekommt das Album von mir 8 von 10 Punkten, da es zwar altbekannt scheint, doch in sich frisch und stimmig klingt.

--> Musikvideo: AXEL RUDI PELL "Gunfire"

 
Bewertung:

GENRE: Heavy Metal

TRACKLIST:

1. The Black Serenade
2. Gunfire
3. Bad Reputation
4. Sign of the time
5. The end of the line
6. As blind as a fool can be
7. Wings of the storm
8. Waiting for your call
9. Living in a dream
10. Into the fire

VÖ: 08.05.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor