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P!NK: „Trustfall“

Satte 4 Jahre nach „Hurts 2B Human“ meldet sich die unvergleichliche P!NK mit ihrem nun neunten Studioalbum zurück. Die neue Scheibe trägt den Namen „Trustfall“ und wurde von niemanden geringeren als Fred Again… und Johnny McDaid von Snow Patrol produziert. Satte 13 Tracks wurden vorgelegt und in genau jene werden wir nun etwas eintauchen.

Begonnen wird mit dem Opener „When I Get There“. Hier bekommt man eine ruhige Ballade serviert, wie man sie von P!NK gewöhnt ist. Der Einstieg verhält sich somit sehr ruhig und erst mit „Trustfall“ wird es etwas bewegter. Der Titeltrack bringt einen zum Nachdenken anregenden Text, welcher jedoch durch die fröhliche Synthline etwas an Wirkkraft verliert. Beim Titel „Turbulence“ würde man annehmen, dass es etwas turbulenter werden würde, doch schlussendlich legt P!NK über eine etwas atmosphärische Instrumentalsektion dar, welche emotionalen Turbulenzen in einem Leben auftreten können.

Mit „Long Way To Go“ kommt man bei der ersten Kooperationsnummer an und man kann sagen, dass The Lumineers und P!NK hier sehr fein harmonieren. Speziell das gesangliche Wechselspiel ist sehr gelungen. Im folgenden Song „Kids In Love“ hat P!NK mit First Aid Kit zusammengearbeitet und interessanter Weise erinnert die Komposition etwas an Ed Sheeran. Der aufgekommene Vibe wird dann vom sehr motivierenden Track „Never Gonna Not Dance“ verblasen, denn diese Ode an das Selbstbewusstsein regt mit einem guten Tempo zum Tanzen an. Mit der etwas an The Weeknd erinnernden Sounds geht es dann mit „Runaway“ weiter bis „Last Cell“ endlich dezent pop-rockige Töne anschlägt. „Hate me“ liefert daraufhin auf klassische P!NK-Art und Weise ab, doch direkt darauf wird mit „Lost Cause“ enorm entschleunigt.

Die durch zuletzt genannte Nummer aufgekommene melancholische Stimmung zieht sich von „Feel Something“ bis „Our Song“ durch und erst mit dem Abschluss durch „Just Say I`m Sorry“ gibt es wieder etwas zuversichtlichere Klänge. Hier hat Chris Stapleton seinen unvergleichlichen Sound beigemengt und mit P!NK absolut fein abgeliefert.

Fazit: P!NK hat sich vor einigen Jahren als absolute Rockröhre einen Platz im Musikolymp gesichert. „Trustfall“ lässt einiges von der alten Energie vermissen, vor allem durch das Fehlen einer wirklichen Rocknummer. Das Album ist durchwegs „lieblich“ und hält nur ein zwei Party-Songs für die Hörer bereit. Ein bemerkenswerter Punkt ist, dass die Kompositionen eine in ihrer Emotionalität und Wirkung zwar ähnlich, aber trotzdem abwechslungsreich sind. Mich persönlich hat „Trustfall“ nicht unbedingt überzeugt, doch ich höre schon förmlich wie sich die Radios um die eine oder andere Nummer reißen. Insgesamt hat das Album 8 von 10 Punkten verdient.

 
Bewertung:

GENRE: Pop

TRACKLIST:

1. When I get there
2. Trustfall
3. Turbulance
4. Long way to go (ft. The Lumineers)
5. Kids in love (ft. First Aid Kit)
6. Never gonna not dance again
7. Runaway
8. Last Call
9. Hate me
10. Lost cause
11. Feel Something
12. Our Song
13. Just say I`m sorry (ft. Chris Stapleton)

--> Musikvideo: P!NK - TRUSTFALL

 

VÖ: 17.02.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: RCA Records
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden:12./13.07.2023 Heinz von Heiden Arena Hannover

Rezensent: Gregor