Entspannte Atmosphäre und gute Musik

Zur Bildergalerie

Lühmühlen, 02.08.2019- Das Wohlfühl-Festivals A Summer’s Tale öffnet auch dieses Jahr ihre Pforten um ein Sommermärchen abfeiern zu lassen. Dessen Publikum ist offen für alternative Gesellschaftsentwürfe, genießt ökologisch korrekte Snacks an Foodtrucks, lässt sich geduldig an den Ständen von Greenpeace und Viva Con Agua beraten und lässt viel Spielraum für die ungewöhnlich vielen Kinder auf dem Gelände. Kontroversen und die Überschneidung von Unterhaltung und Diskurs helfen dabei, sich im Märchen auf Dauer nicht zu langweilen. Und wem die fröhlich-friedliche Atmosphäre auf den Geist geht, der fährt eben nicht nach Luhmühlen. Aber irgendwann sind selbst begeisterte Festival-Besucher erwachsen und es muss nicht mehr zum Frühstück das erste Dosenbier sein.

Bei aller vorhergehenden Kritik, A Summer’s Tale sei ein Lifestyle-Festival mit hauptsächlich viel Rahmenprogramm, ist und bleibt es ein Musikfestival. Obwohl man leider dieses Jahr das Musikprogramm weiter reduziert hat und es keine Zeltbühne (die sonst zweitgrößte Bühne) mehr gibt. Wir denken, dies ist der falsche Weg, viele die insbesondere wegen der Musik kommen, werden wegbleiben. Mit der vierten Auflage des Sommermärchens im letzten Jahr konnte der Hamburger Konzertveranstalter FKP Scorpio einen Besucherrekord verzeichnen: 13.000 Karten wurden verkauft, die meisten an Familien.

Neben Musik wurden auch Comedy, Lesungen und auf die Bühnen gebracht. Auf dem liebevoll gestalteten Gelände der Reitsportanlage war wieder genügend Platz, den Hochsommer tatsächlich im Gras liegend zu genießen. So konnte man unterschiedliche Yoga-Varianten ausprobieren, meditieren, Kanutouren machen oder einfach wandern.

Am Donnerstag begann das musikalisch Programm unter anderem mit AMY MONTGOMERY, HELGEN, WHITNEY und DIE NERVEN.

Gutes Essen wird beim Summer´s Tale großgeschrieben. An den zahlreichen Foodständen gibt es Köstlichkeiten aus unterschiedlichen Ländern und regionalen Besonderheiten. Da unsere Food-Themenerweiterung bei Deichbrand gut ankam, möchten wir hier fortfahren. So werden wir im Verlaufe des Festivals einige Stände aufsuchen.

Am Stand vom Bauckhof erwartet neben den vielfältigen Käsespezialitäten und den unzähligen Brotsorten von Hof Wörme auch Bauckhof- Grillwürstchen und den frischen WörmeBrötchen dazu. Dieses Jahr das ultimative Festivalangebot: Heide-Halloumi. Da der Syrer Osama Alkaima vor 6 Jahren aus seiner Heimat fliehen musste, erreichte er Lüneburg. Dort fand er Anstellung auf dem Bauckhof in Amelinghausen, da er in seiner Heimat bereits 30 Jahre als Käser gearbeitet hat. Die arabische Spezialität wird als Burger gereicht und schmeckt super.

Um beim Käse zu bleiben: Der Heisse Hobel hat sich auf die frische Zubereitung von Allgäuer Kässpatzen spezialisiert.

 

 

Diese werden vor den Augen der Besucher frisch zubereitet. Der Spätzleteig wird im auf einem Hobel in kochendes Wasser von Hand gerieben. Daher der Name des Foodtrucks. Nur nach die Käsemischung (bestehend aus zweierlei Bergkäse und Emmentaler) garniert mit Zwiebeln, Schnittlauch und Pfeffer – fertig ist das leckere Essen aus dem Bayernlande.

Freitag ging es musikalisch mit dem Singer/Songwriter Kelvin Jones und die Multi-Instrumentalistin Trixie Whitley los. Die Tochter des amerikanischen Musikers und Songwriters Chris Whitley und einer belgischen Mutter begann ihre musikalische Karriere bereits in jungen Kindertagen. Die beiden Wingenfelder waren im letzten Jahr mit ihrer Band Fury In The Slaughterhouse dabei, dieses Jahr performten Kai und Thorsten mit ihrem 2010 aus der Taufe gehobenen Soloprojekt. Ihr aktuelles Album „Sieben Himmel Hoch“ hatten sie natürlich im Gepäck.

Weiter gehen sollte es mit dem Iren Dermot Kennedy, dieser sagte krankheitsbedingt ab, als Ersatz kam Kettcar, die wir bereits unzählige Malfotografiert haben. und der Dänin Tina Dico. Folkig-countryesk, poetisch-nachdenklich und trotzdem rockig, so spielt sie bereits mit 15 Jahren in ihrer ersten Band. Auf der Waldbühne spielte Enno Bunger. Der Singer-/ Songwriter kam mit Songs seiner neuen Platte und mit nachdenklichen Texten über den Tod, nicht unbedingt etwas für ein Festival, beim Summer´s Tale geht so was aber offensichtlich. Maximo Park, die Briten aus dem beschaulichen Newcastle spielten mal Synthie-Pop der 80er, mal Garage-Indie. Das Quintett wird vom fantastischen Frontmann Paul Smith angeführt, der weiß, wie man für Stimmung sorgt. Joan As Police Woman begeisterte mit ihrer hervorragenden Stimme und begleitete sich auf dem Flügel und mit der Gitarre.

Suede war Anfang der 90er Jahre eine der größten britische Bands. Es folgten Umformierungen, Pausen und 2010 die Wiedervereinigung. Der charismatische Frontmann Brett Anderson und seine Mitstreiter schafften es auch nach wie vor problemlos, an die kompositorischen Höchstleistungen anzuknüpfen und bei ihren Shows Maßstäbe zu setzen. Mit „The Blue Hour“ hat die Band im letzten Herbst ihr achtes Studioalbum vorgelegt. Das erste Lied wurde total vernebelt gepielt, Andersen gab alles, schrie, kniete sich hin, nahm aber wenig Kontakt mit dem Publikum auf sondern drehte sich lieber zu seinen Musikern hin.