Punk-Rock im Palastzelt

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Wanhöden, 20.07.17 – Bei der 13. Auflage des Deichbrand Open Air-Festivals gibt es mehr Veränderungen als in den Jahren davor. Die Veranstalter konnten mit der Gemeinde Wurster Nordseeküste einen langfristigen Pachtvertrag über 10 Jahre abschließen, der somit auch langfristige Planungen ermöglicht. Die beiden Hauptbühnen wurden vergrößert, waren aber an dem Anreisetag noch nicht geöffent.

Die Bühnen im Palastzelt, Electic Island und auf dem Red Bull Tourbus hatten am Donnerstag bereits geöffnet. Im Palastzelt machten erst mal die Lokalmatadoren den Anfang. Um 15:00 Uhr eröffneten Razor Punch aus Wanna das Festival musikalisch. Gefolgt von Frozen Silk aus Bremerhaven mit ihrem "Female Fronted Alternative Power Pop Rock", auch als druckvoller Alternative-Rock zu bezeichnen. Die Post-Hardcore/Metalcoreband aus Bremen Watch out Stampede gab Vollgas und die Post-Punk-Band Love A (ehemals Love Academy) schloss sich an.

Auch Anchors & Hearts hatten von Bremervörde aus keine weite Anfahrt und brachten mit härteren Tönen ihres Melodic-Hardcore die immer mehr werdenden Zuschauer weiter auf Temperatur. Es folgte die Punkrock/Indie-Rock-Band Schmutzki aus Stuttgart. Einfach und schmutzig sollte es werden, ganz wie es der Bandname verspricht.

Bei Swiss & Die Anderen aus Hamburg füllte sich das Zelt zunehmend und die Stimmung stieg. Die letzte Formation besteht aus dem Frontmann Swiss (Sohn eines schweizerischen Schauspielers und einer deutschen Regisseurin), sowie dem Bassisten Matze Grimm, dem Gitarristen Jakob Schulze, dem Schlagzeuger Tobias Gerth und dem DJ Da Wizard.

 

Ein Rechtsstreit mit Heimwerker-Königin Tine Wittler, die sich gegen ihre unfreiwillige Beteiligung in seinem "Deutschlandvideo" zur Wehr setzt, befördert Swiss zwei Jahre später auf den Radar diverser Boulevard-Blätter. Zu "wer haßt die AfD" durften alle "Zecken", wie sich die Fans selbst nennen, durften sie mal den Stinkefinger heben. Musikalisch vermischen sie Punk, Rap und poetische Texte über die missglückte Welt. Nachdem sich zu Heidi Kabels "In Hamburg sagt man Tschüss" von der Bühne verabschiedet wurde, gab es am Seitenausgang noch lange Autogramme und Gespräche mit der Band.

Mit New Model Army wurde es um 22:30 Uhr dann endlich international. Die Krupps -natürlich aus Düsseldorf- folgten. Sie hatten bereits einigen Einfluss auf die deutsche, aber auch die internationale Elektronik-/Post-Industrial-Szene.

Aus dem hohen Norden kamen die Norweger mit dem unaussprechbaren Bandnamen Apoptygma Berzerk. Nasti beendeten die Gigs des ersten Tages im Palastzelt.