Watt' n Rock Open Air Festival 2014

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Cuxhaven – Vom 22.- 24.08.2014 hatte das Watt'n Rock- Festival seine Premiere: 3 Tage, 30 Stunden Musik und 33 Bands sollten es eigentlich werden. Die Location war Festivalbesuchern bereits bekannt: Das Fort Kugelbake - vor 10 Jahren auch Ursprungsort des ersten Deichbrandfestivals, welches heute zu einem der größten Festivals Norddeutschlands gehört.

Das Organisationsteam um Sebastian Schult und Kolja Kaehler mussten im Vorfeld des Festivals zwischen 3500 Bandbewerbungen aussuchen, darunter viele Newcomer und örtliche Bands, denen eine Plattform gegeben werden sollte, vor großem Publikum zu spielen. Zuletzt sollten etliche bekannte Gruppen wie Megaherz, Torfrock und Sodom das Line-Up brillieren.

Gerade am ersten Tag mussten die Besucher Regenschauer und Wind erdulden, Herbstwetter war angesagt. Das schlechte Wetter der letzten Woche hatte auch am Wochenende nicht viel Erbarmen mit Open-Air-Veranstaltungen, von denen es im Norden etliche gab.

Leider hielt es die vielen erhofften Tagesgäste ab, dabei hatten sich die Veranstalter richtig Mühe gegeben, ein neues Festival in Cuxhaven zu platzieren. Die Cuxhavener Kultband Cat's TV spielte am Freitagabend gegen einen großen Regenschauer an, der Headliner Megaherz performte einen sehenswerten Gig und das Publikum war begeistert. Die Band hatte den weiten Weg von Augsburg an die Küste auf sich genommen. Wie viele Andere spielten auch sie 90 Minuten, eine Auftrittsdauer, die eher bei Solokonzerten als bei Festivals üblich ist und waren somit eigentlich schon allein das Tagesticket wert.

Am 2. Festivaltag war bis zum Auftritt von den Bagaluten aus Torfmoorholm- Torfrock, sogar Sonnenschein im Programm, dann kamen wieder die Regengüsse. Unter anderem war Lacson mit dabei, Louis Laserpower brachte eine Prise Rap ein und Mont Go hatte wieder das Pech eines Regenschauers. Die Spielfreude aller Bands konnte das Wetter aber nichts anhaben.

Am Sonntag konnte man auf der Facebookseite des Festivals lesen: „Sodom fällt aufgrund von Komplikationen aus!“ Das gerade der Headliner des letzten Tages ausfiel, ist für eine Festivalpremiere äußerst ungünstig. Als dann auch noch Wacken-Urgestein 5th Avenue nicht auftraten, blieben trotz bestem Wetter die Zuhörer fern. Was nun letztendlich zum Nichtauftreten beider Gruppen geführt hatte, konnte bis Redaktionsschluss nicht geklärt werden, Bands und Veranstalter hielten sich bisher weitgehend mit Erklärungen zurück.

 

Wir können den Organisatoren eine professionelle und gute Planung bescheinigen. Einen netten Smutje, der ein super Catering für die vielen freiwilligen Helfer und Akteure auf die Beine gestellt hatte, engagierte Stagehands, eine nette aber konsequente Security und einen erstaunlich guten Sound von Novasound. Das Line-Up in dieser Qualität von Deutschrock, Rap, Gothic bis Metal war für die geplante Festivalgröße mehr als gut. Trotz der Hektik hatten die Veranstalter für uns als Medienvertreter immer ein offenes Ohr und alle waren freundlich. Warum letztendlich „nur“ ca. 500 Besucher kamen (Vorverkauf ca. 450), muss natürlich aufgearbeitet werden, will man das Event für die nächsten Jahre weiterführen. Vielleicht, weil viele irrtümlich von einem reinen Metalfestival ausgingen?

Wir haben von den Musikern und Festivalbesuchern bislang nur positives gehört bzw. auf Facebook gelesen und uns selbst auch wohl gefühlt. Wer hoffen, das sich die Organisatoren durch die Anlaufschwierigkeiten nicht entmutigen lassen und das Festival auch in den nächsten Jahren fortführen wird, denn Events fürs junge und junggebliebene Publikum gibt es leider kaum in Cuxhaven.

Ein familiäres Festival, welches nicht so Hip-Hop-lastig wie Deichbrand dieses Jahr war, sollte als gute und ergänzende Alternative zu den beiden anderen Festivals in Cuxhaven - Watt´s-Up Indoor Festival und Deichbrand - gesehen werden.

Und die Deichbrandpremiere 2003 hatte damals weniger Publikum und man hatte in den Folgejahren auch den einen oder anderen Rückschlag zu verkraften. Ich denke da nur an die Schlammschlacht am Deich oder den Orkan vor 3 Jahren, der die Mainstage zerlegte. Und sogar Wacken hatte 1990 bei der Premiere lediglich nur 800 Tickets verkauft. Deshalb von hier aus an die Veranstalter und diejenigen, die dieses Jahr daheim geblieben sind: Wir sehen uns wenn es wieder heißt: Watt`n Rock 2015!