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BLOOD RED SHOES: „The Stone Tapes“

Nach insgesamt 6 Studioalben melden sich Blood Red Shoes aus Brighton UK mit einem etwas experimentellen Projekt zurück. Das 2004 gegründete Duo, bestehend aus Laura-Mary Carter und Steven Ansell, hat in der vergangenen Zeit beeindruckend bewiesen, dass sie immer wieder interessante Mixturen aus Alternative- , Garage- , Indie-Rock und Noise-Pop erschaffen können, doch die am 14.09.2023 anstehende Veröffentlichung bringt einmal etwas ganz anderes.

Unter dem Namen „The Stone Tapes“ wird zu genanntem Datum ein Album veröffentlicht, welches wesentlich mehr als die künstlerische Kraft des Duos bietet. Diesmal haben sich die zwei viele Kollegen eingeladen um ein Kooperationsalbum zu produzieren. Steve Ansell erklärt das Konzept des Albums simpel in einem Satz: „We asked a few friends if they wanted to mess with the album“. Unter den Freunden befinden sich die Alt-Rocker von Demob Happy, die Post-Punker Liars, die Noise-Rocker DZ Deathrays, Esya, Softcult, James Adrian Brown, Paperflag Hounted House und Matt Mcjunkins von A Perfect Circle.

Ein wirklich mächtiges Aufgebot an unterschiedlich wirkenden Musikern, welche die jeweiligen Songs verfeinert bzw. geremixed haben. Begonnen wird mit „Comply (Liars Remix)“ und hier wird schon sehr wild mit „Industrial-Sounds“ herumgewerkt. Es folgt „I lose whatever i own (Demob Happy Remix) und der Song wartet mit etwas klarerem Beat und Melodie auf. Auf Platz 3 findet man den einzig unbearbeiteten Song „Long lost ghost“ welchen man zum Ende nochmals als Instrumental serviert bekommt.

Murder Me (DZ Deathrays Remix)" bringt einen Muse-Vibe, bis „I am not you (Esya Remix)" eher auf Sinuswellen und Beatbreaker aufwartet. „Dig a hole“ bringt kurz verträumt entspannte Atmosphäre mit stetigen Drums, bevor „Four to seven (James Adrian Brown Remix)“ eher mystische Klänge anschlägt.

Bevor das Album mit dem vorhin erwähnten Instrumental beendet wird, gibt es mit „Give up (Matt McJunkins Remix)“ noch eine Ladung Industrial und mit „Begginig (Paperflag Haunted House Remix)" etwas verstörende Klangkombinationen.

Fazit: Das es sich bei diesem Album um kein Blood Red Shoes-typisches handelt ist klar. Ich war zuerst etwas skeptisch, da die eingeladenen Musiker sich nicht unbedingt im Genre der Band bewegen, doch das Resultat war schlussendlich sehr interessant. Man könnte sagen, dass es sich bei „The Stone Tapes“ um das bisher abwechslungsreichste Album der Band handelt, was bei den vielen Mitwirkenden nicht gerade verwunderlich ist. Bewundernswert ist die generell schaurige Atmosphäre die durch die Remixes aufkommt. Man kann sich den ein oder anderen Song sehr gut als Soundtrack für einen Horrorfilm vorstellen. Alles in allem finde ich „The Stone Tapes“ sehr interessant, freue mich aber auch schon auf ein „klassisches“ Studioalbum der Band. Somit vergebe ich 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: MURDER ME (DZ Deathrays Remix)

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Comply (Liars Remix)
2. I lose whatever i own (Demob Happy Remix)
3. Long lost ghost 
4. Murder me (DZ Deathrays Remix)
5. I am not you (Esya Remix)
6. Dig a hole (Softcult x Blood Red Shoes Version)
7. Four to seven (James Adrian Brown Remix)
8. Give up (Matt Mcjunkins Remix)
9. Begging (Paperflag Haunted House Remix)
10. Long lost ghost (Instrumental)

VÖ: 14.09.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Jazz Life
Vertrieb: V2Records
Auf Tour im Norden: -

 

Rezensent: Gregor

Rezensionen:

--> BLOOD RED SHOES: „Ghosts On Tape“