STEVE HACKETT: „Live in Brighton“
Widmen wir uns zur Abwechslung wieder einmal einem Live-Album! Der legendäre Steve Hackett hat sich am 15.09.2023 mit der Scheibe „Live in Brighton“ zurückgemeldet und natürlich war ich als Gitarrist sehr daran interessiert was uns im Werk des ehemaligen Genesis Gitarristen so erwarten würde. Aufgenommen wurde das Album, wie der Titel schon verrät, in der Küstenstadt Brighton während der 2022 stattfindenden UK-Tour, auf welcher mitunter auch das 50-jährige Jubiläum des Genesis Album „Foxtrot“ gefeiert wurde.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich alle Songs des Albums auf der Live-Scheibe wiederfinden lassen und so ist das Werk nicht nur ein Genuss für reine Hackett-Fans, sondern auch für Genesis-Liebhaber. Natürlich hat Hackett es sich nicht nehmen lassen, dass er auch einige Songs seines Solo-Materials zum Besten gibt und so bekommt man auch einige Tracks des letzten Studioalbums „Surrender of Silence“ präsentiert. Somit wäre der Inhalt geklärt, daher gehen wir einmal zur Beschreibung des Sounds und der hörbaren Stimmung über.
Der Gesamtsound des Albums ist nicht zu „übermischt“, denn es kommt klar der Raumklang zum Vorschein. Irgendwie erinnert der Klang etwas an Live-Aufnahmen von Weather Report. Die Höhen sind sehr brillant, was bei dem Sound der Band, bzw. den wilden Lines, für Klarheit sorgt. Das Bassende hat nicht wirklich Wumms, gibt dem Gesamtsound aber eine sauber Unterlage. Die direkten Ansprachen von Hackett wirken führen mit etwas Humor durch den „Abend“ und spätestens bei „Spectral Mornings“ ist man so in den Bann der Band gezogen, dass man nicht anders kann als dem Album bis zum Ende zu lauschen. Wenn einem das Lauschen nicht genug ist, dann kann man sich auch das Video des Abends gönnen.
Man kann aber auch auf das nächste Level gehen und die Band direkt auf ihrer noch laufenden Tour besuchen um das Spektakel direkt zu erleben.
Fazit: Live-Alben sind immer so eine Sache, da es sich ja um reine Momentaufnahmen handelt. Aus meiner Sicht hat sich Steve Hackett mit seiner Truppe bestens präsentiert, „Foxtrot“ aufs Vollste abgefeiert und auch bei seinen Solo-Nummern gewaltig Gas gegeben. Für sein Alter ein wirkliches Meisterstück. Ein weiteres Meisterstück haben die Techniker, Mixer und Masterer des Abends vollbracht, denn der Sound ist absolut fein gelungen.
Das Live-Feeling dieser Scheibe ist wirklich vom Feinsten und man merkt, dass hier durchwegs Profis am Werk waren. Das hörbar begeisterte Publikum führt dazu, dass die Begeisterung beim Hören ebenso noch etwas mehr ansteigt. Im Großen und Ganzen hat Herr Hackett mit diesem Album wieder einmal bewiesen, dass er für die Musik lebt und daher vergebe ich 9 von 10 Punkten. Ich bleibe jedoch gespannt, wann die nächste Studioscheibe des Großmeisters das Licht der Welt erblickt.
Musikvideo: STEVE HACKETT - Watcher Of The Skies |
