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THE STRUTS: „Pretty Vicious“

Am 03.11.2023 meldete sich die britische Band The Sturts nach drei Jahren mit einem neuen Album zurück. Mit der 2020 veröffentlichten Scheibe „Strange Days“ erreichte die Truppe, bestehend aus Luke Spiller (Vocals), Adam Slack (Guitar), Jed Elliot (Bass) und Gethin Davies (Drums), fast eine Top-Ten Chartplatzierung in England und nun wird sich zeigen ob das neue Album, welches „Pretty Vicious“ heißt, ebenso großen Erfolg bringt.

Too good at raising hell“ liefert jedenfalls einen guten Einstieg mit einem Sound der zwischen The Kinks und Rolling Stones zu verorten ist. Die leichtfüßigen Riffs bringen direkt gute Laune auf und wenn man den Refrain hört, dann kann man sich vor dem geistigen Auge schon die springende Menge vor der Bühne vorstellen. Mit „Pretty Vicious“ wird nachgelegt, doch hier kommt eher eine etwas mystische Stimmung auf. Textlich kann man den Song als etwas ambivalente Liebeserklärung bezeichnen.

Die aufgekommene Spannung wird dann mit „I Won`t Run“, welches mit seinen Synths etwas an 80er-Jahre Rock von Boston erinnert, verblasen und ein Gefühl von Freiheit kommt auf. „Hands on me“ entschleunigt darauf etwas, baut aber langsam auf und mündet in einem mit Streichern verziertem Gitarrensolo. Im Anschluss wird mit „Do What You Want“ eine Komposition geliefert, welche mit einem wirklich mitreißendem Refrain überzeugt.

„Rockstar“ und „Remember The Name“ halten die aufgekommene Stimmung aufrecht und bringen satten Rock, welcher immer leicht an der Grenze zum Hard Rock kratzt. Nach den drei eher deftigen Songs wird mit „Bad Decisions“ ein eher melancholische Ton angeschlagen. Jener hält nicht lange an, denn mit „Better Love“ wird dann das Tempo wieder etwas erhöht. Kaum hat man sich daran gewöhnt, fokussiert sich die Band mit „Gimme Some Blood“ wieder auf ruhig melodische Riffs und wartet mit einem wirklich feinem Gitarrensolo auf. Um nicht nur die Gitarre zu loben sei erwähnt, dass der Gesang, egal ob ruhig oder druckvoll, besser nicht sein könnte und einfach mitreißend ist.

Die Rhythmussektion liefert ausgeklügelte Passagen, welche dem Gesamten erst die richtige Intensität und Wirkung verleiht. Abgeschlossen wird das Album mit „Somebody Someday“, welcher definitiv der ruhigste Song am Album ist.

Fazit: The Struts haben mit „Pretty Vicious“ ein wirklich sauberes Album vorgelegt. Eine Hook jagt die Andere, einmal wird man vom Rhythmus zerstampft, ein anderes mal gestreichelt und währenddessen zieht der Gesang einen in seinen Bann. Alles in allem sind die Kompositionen schön abwechslungsreich und man kann sich schon beim Hören vorstellen wie wild es bei Konzerten der Band zugehen muss. Mir hat das Album wirklich sehr gut gefallen und daher vergebe ich 10 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: The Struts - Pretty Vicious

 
Bewertung:

GENRE: Pop/ Rock

TRACKLIST:

1. Too Good At Raising Hell
2. Pretty Vicious
3. I Won`t Run 
4. Hands On Me
5. Do What You Want
6. Rockstar
7. Remember The Name
8. Bad Decisions
9. Better Love
10. Gimmie Some Blood 
11. Somebody Someday 

VÖ: 03.11.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Big Machine
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor