Ein Tauchgang in die Tiefen der Emotionen

Zur Bildergalerie

Hamburg, 02.09.2023, (Laura Fatteicher) - Am Abend des 2. September 2023 öffnete der Bahnhof Pauli, ein kleiner Club auf der Hamburger Reeperbahn, seine Türen für die Londoner Band Empathy Test. Im Schlepptau hatte die Synth-Pop-Band als Special Guest Auger, ebenfalls aus UK, die man bereits auf der gemeinsamen Tournee in England liebgewonnen hat.

Der Club Bahnhof Pauli, der tatsächlich einen leichten U-Bahn-Charme hat, bietet die perfekte Atmosphäre für kleinere Konzerte wie dieses. Die Stimmung im Raum war von Anfang an voller Vorfreude. Als gegen 19.20 Uhr Auger den Abend eröffneten, stieg schlagartig die Temperatur im Raum. Die düsteren, melancholischen Texte und die tiefe Stimme des Sängers zogen das Publikum recht schnell in ihren Bann. Einige Songs wurden bald aus dem Publikum sogar lautstark mitgesungen. Besonders sehnsüchtig erwartet wurde der Song "Oxygen“, der zu den bekanntesten Stücken der Band gehört und auf ihrem neusten Album "Nighthawks" 2022 erschien. Als Vorband lieferten sie eine Performance, die die Erwartungen im Publikum bei Weitem übertrafen und so verließ das Duo unter lautem Applaus die Bühne.

Nach einer kurzen Pause erschienen Empathy Test und eröffneten ihr Set mit dem Hit "Monsters“, der direkt am Anfang einen zweiten Anlauf brauchte. Was die Fans allerdings nicht störte und die kleine Panne mit Sänger Isaac Howlett einfach lachend überspielten. Die Kommunikation zwischen Band und Publikum war den ganzen Abend über herzlich und der britische Humor des Sängers sorgte zwischendurch immer mal wieder für einen Lacher.

Vor allem aber die musikalische Darbietung führte das Publikum durch ein breites Spektrum an Emotionen.

 

Treibende Beats mit atmosphärischen Klängen ließen die Dunkelheit mit der Hoffnung verschmelzen.

Songs wie "Holding On" und "Demons" kamen besonders gut an und luden zum Mitsingen und Tanzen ein. Die Band überzeugte nicht nur durch ihre musikalische Präzision, sondern auch durch die Ausdruckskraft von Howletts Stimme, die live genauso berührend ist wie auf den Studioaufnahmen. Die schwebenden Synthesizer-Melodien in Kombination mit dem eindringlichen Gesang brachten einige Gänsehautmomente an diesem Abend hervor, besonders bei "Losing Touch”, mit dem sie als Zugabe nach knapp eineinhalb Stunden ihren Auftritt beendeten.

Einziger Schwachpunkt an diesem Abend war die Lichttechnik, die komplett willkürlich schien und so gar nicht auf die Musik abgestimmt war. Man könnte sagen, dass das Publikum besser ausgeleuchtet war, als die Bühne. Trotzdem hat es der Stimmung keinen Abbruch getan und die Vorfreude auf nächste Konzerte von Empathy Test – aber auch Auger – ist nach diesem Abend deutlich gestiegen.